Luxemburger Vermögen europaweit am zweithöchsten
Nach einer Schweizer Studie gehört das Großherzogtum zu den Ländern mit der größten Ungleichheit
Zürich/Luxemburg. Luxemburger besitzen im Durchschnitt ein Vermögen von 297 172 Euro. Damit liegen die Einwohner des Großherzogtums europaweit an zweiter Stelle hinter der Schweiz, deren Bürger auf 525 557 kommen. An dritter Stelle stehen die Niederlande mit durchschnittlich 278 196 und Belgien mit 250 882 Vermögen. Auf den letzten Plätzen finden sich Slowenien (78 427 Euro), Griechenland (75 771) und die Slowakei (62 791). Das geht aus dem „European Wealth Report“hervor, den die Schweizer Denkfabrik „Institut Redesigning Financial Services“gestern veröffentlichte. Erwachsene in Europa besitzen demnach im Durchschnitt ein Vermögen von knapp 200 000 Euro. Der Wert stellt die Summe aller Vermögenswerte einschließlich der Immobilien und abzüglich der Schulden dar. Demnach stiegen im Jahr 2020 trotz der Pandemie und des Wirtschaftseinbruchs die europäischen Vermögen um 3,9 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 69 Billionen Euro. Innerhalb des letzten Jahrzehnts sind laut dem Report die Vermögen auf dem Kontinent um 45 Prozent oder zwei Billionen Euro gestiegen. Eine große Ausnahme in dieser Hinsicht ist
Griechenland, wo die Menschen seit 2010 einen Vermögensverlust von etwa 20 Prozent hinnehmen mussten, was etwa 177 Milliarden Euro entspricht. Im gleichen Zeitraum verdoppelten sich die Vermögen in der Schweiz, die in Luxemburg legten um 62 Prozent
Trotz der Pandemie steigen die Vermögen. oder 61 Milliarden Euro zu. Die Autoren der Studie betonen zugleich, wie ungleich der Reichtum innerhalb der Länder verteilt ist. So gehört dem reichsten zehn Prozent der Europäer über die Hälfte der Vermögen. Das reichste Prozent sitzt auf 19 Prozent des gesamten Reichtums; in Luxemburg sind das sogar 20 Prozent. Weniger konzentriert sind die Vermögen in Griechenland, wo das wohlhabendste Hundertstel nur neun Prozent der Assets hält und Italien mit 12 Prozent. Spitzenreiter ist auch hier die Schweiz, wo 28 Prozent der Vermögen auf das oberste Prozent entfallen.
Auch beim Gini-Koeffizienten, der die Verteilung der Einkommen misst, gehört Luxemburg zu den Ländern mit der höchsten Ungleichheit. Außer in Deutschland und Großbritannien sind Einkommen demnach nirgendwo in Europa ungleicher verteilt als im Großherzogtum. ThK