Eierlikör vom Feinsten
Lieber Kollege Glenn. Du magst keinen Eierlikör und hast jetzt, nach einem ersten Probierschluck, eine Flasche übrig und weißt nicht, was damit tun? Na dann, immer her damit. Ich werde mich gerne opfern und dir den restlichen Likör mit dem „unangenehmen Geschmack“abnehmen. Doch frage ich mich, warum du keinen Eierlikör magst? Vielleicht ist das so ein Männerding. Während Frauen gerne mal auf ein süßes Likörchen zurückgreifen, schätzen Männer eher eine herbe Geschmacksnote, die in Richtung Bier tendiert. Oder aber hast du für deinen ersten Versuch nur einen schlechten Eierlikör erwischt. Denn Eierlikör ist noch lange
Eierlikör ist noch lange nicht gleich Eierlikör.
nicht gleich Eierlikör. Da gibt es riesige Unterschiede. Das fängt schon bei den Eigelben an. Hier ist die Qualität von immenser Bedeutung. Natürlich müssen Bio-Eier verarbeitet werden, am besten von Freiland-Hühnern, und frisch sollten sie sein. Den Geschmack allerdings prägt der verwendete Alkohol. Für einen kräftigen, pfiffigen Likör ist weißer Rum zu empfehlen. Feiner, kultivierter und geschmacklich ausgewogener wird Eierlikör allerdings durch Wodka. In Ordnung, wenn auch nicht so gehoben, ist die Zubereitung mit klarem Doppelkorn. Fehlt noch Staubzucker und Milch, wodurch der Likör mit Kondensmilch aber viel sahniger, ja unglaublich cremig wird, sodass man ihn fast löffeln kann. Das i-Tüpfelchen ist dann die ultimative Verfeinerung durch etwas Vanillezucker oder das Mark einer Vanilleschote. Ich kann nicht verstehen, wer eine solche Köstlichkeit nicht mögen kann. Vielleicht, lieber Glenn, solltest du mal versuchen, Eierlikör selber zuzubereiten? Ich verspreche Dir, der wird die gekauften Varianten um ein Vielfaches übertreffen. Und vergiss bitte nicht, deine angebrochene Probierflasche geht an mich. Arlette