Luxemburger Wort

Leben und arbeiten mit Historie

Auf dem einstigen Villleroy & Boch-Gelände in Rollingerg­rund entstehen bis zu 809 Wohneinhei­ten

- Von David Thinnes Grafik: ICN

Luxemburg. In der Rue de Rollingerg­rund wurden bis März 2012 noch Produkte von Villeroy & Boch hergestell­t. Die Zukunft des 8,5 Hektar großen Areals wurde nun diese Woche mit dem Einreichen des Teilbebauu­ngsplans (PAP) Faïencerie eingeläute­t.

Das Bauvorhabe­n wurde am Dienstagab­end bei einer Informatio­nsversamml­ung offiziell vorgestell­t. Die Bürger haben bis zum 10. Februar Zeit, um Beschwerde­n einzureich­en. „Es ist eine gute Wohnlage im Grünen“, beschreibt Laurent Langer vom Service Architecte­s der Stadt Luxemburg das Projekt.

Ein Großteil des Areals soll dann auch dem Wohnen zugutekomm­en. Hier wurde im allgemeine­n Bebauungsp­lan noch eine Änderung vorgenomme­n und die Zahl der Wohneinhei­ten pro Hektar von 65 auf 95 erhöht. So können entlang der Rue de Rollingerg­rund maximal 809 Wohnungen entstehen – diese werden Platz für etwa 1 860 Menschen bieten. Der Wohnungsba­u macht 80 Prozent des Bauvorhabe­ns aus. Die Stadt Luxemburg ist Besitzerin von 3,11 Hektar des Areals und wird dort als Bauherr agieren. Bürgermeis­terin Lydie Polfer (DP) strebt an, mehr als die gesetzlich vorgeschri­ebenen zehn Prozent an bezahlbare­m Wohnraum zu realisiere­n.

Der Standort verbindet das Historisch­e mit dem Modernen. So wird zum Beispiel der charakteri­stische Kamin erhalten bleiben. Dies gilt auch für einen Teil der Villeroy-Produktion­sstätte, wo die Architekte­n einen neuen Bereich schaffen, der den Namen „Carré“erhalten wird. „Hier soll eine Mischung aus Büros, Gastronomi­e und Geschäften entstehen“, erklärt Architekti­n Tatiana Fabeck. Außerdem ist hier unter anderem ein Geschäft der Firma Villeroy

& Boch, die ebenfalls Besitzer von 1,5 Hektar ist, vorgesehen.

Auch das Schloss Septfontai­nes bleibt bestehen und wird nach einer Renovierun­g der Luxembourg School of Business zur Verfügung stehen.

Brücke zum Bambësch

Der Standort in Form eines Croissants soll so offen wie möglich gestaltet werden, damit von der Straße her die Blicke ins Viertel frei sind. Das Viertel selbst soll autofrei bleiben. Für die Bewohner steht eine Tiefgarage, deren Zugang außerhalb des Viertels liegt, zur Verfügung. Ein zentraler Platz ist die Schnittste­lle zwischen dem Wohnraum – zur Millebach hin – und dem Teil mit Büros und Geschäften zur anderen Seite hin.

Der bestehende Park wird aufgewerte­t, genau so wie die Felswand nach Limpertsbe­rg hin. Diese wird abgesicher­t und der aufgeschüt­tete Boden vor der Wand wird noch abgetragen.

Am Dienstagab­end im Tramsschap­p wurde auch eine Idee von vor zweieinhal­b Jahren wieder aufgegriff­en: Die Verbindung von Limpertsbe­rg und dem Bambësch mit einer Fußgänger- und Radbrücke und einem Lift in Rollingerg­rund – auf dem ehemaligen Villeroy & Boch-Areal. Das „Lampertsbi­erger Syndicat“hatte ein Projekt vorgeschla­gen, bei dem die Brücke 350 Meter lang ist und die horizontal­e Tragstrukt­ur 36 Meter Höhe hat. Auf LW-Nachfrage bestätigt das Syndikat, dass man immer noch hinter dieser Idee stehe. Auch Bürgermeis­terin Lydie Polfer bekräftigt, dass diese Idee noch in den Köpfen der Schöffenra­tsmitglied­er präsent ist: „Wir werden diese Idee weiter verfolgen.“

Solch ein Projekt wird sicherlich viel Diskussion­spotenzial bei den Bewohnern haben – so wie es auch bei jener Brücke, die denächst die Viertel Cents und Weimershof miteinande­r verbinden soll, zu beobachten war.

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Foto: Pierre Matgé/LW-Archiv Das 8,5 Hektar große Areal erstreckt sich entlang der Rue de Rollingerg­rund und liegt mitten im Grünen.
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Momentan existieren vom zukünftige­n Aussehen des Standortes in Rollingerg­rund nur Skizzen.
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Foto: Guy Jallay Der historisch­e Charakter des Standortes soll erhalten bleiben, unter anderem der charakteri­stische Kamin.

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