Arbeiten am Schulcampus im Endspurt
In drei Monaten sollen die ersten Kinder im 55 Millionen Euro teuren Neubau in Brouch empfangen werden
Brouch. In der Gemeinde Helperknapp, die im Januar 2018 aus der Fusion der Kommunen Böwingen/Attert und Tüntingen entstand, sollen die Schüler künftig auf einem 55 Millionen Euro teuren Schul- und Sportcampus zusammenkommen. Der Bau eines den aktuellen bildungspolitischen und pädagogischen Ansprüchen entsprechenden Lehr- und Lernumfeldes für rund 600 Grundschüler aus den zwölf Ortschaften war eines der ersten Ziele der damaligen Bürgermeister Christiane Eicher-Karier (Tüntingen) und Paul Mangen (Böwingen). Eine Ausbaufähigkeit der Aufnahmekapazitäten ist angedacht.
Die Abstimmung in den damals noch zwei Gemeinderäten war nicht einstimmig verlaufen. Beim ersten Spatenstich im September 2018 hatte Paul Mangen von einem nicht alltäglichen und sicherlich nicht für jedermann nachvollziehbaren Großprojekt gesprochen, das aber die Weichen für ein erfolgreiches kommunales Zusammenleben stelle.
Die Experten des Architektenbüros Beiler François Fritsch haben auf 18 760 Quadratmetern auf dem ehemaligen Fußballfeld in Brouch ein zukunftsgerechtes Schulzentrum mit Maison relais,
Flächen für den Essens-, Betreuungsund Freizeitbereich sowie eine zweistöckige Sportinfrastruktur entstehen lassen.
Bei der Planung wurde die Topographie berücksichtigt. Demnach fügen sich zwei Gebäudeflügel in das vorhandene Relief ein. Zudem wurde Wert auf eine optimale Verbindung zwischen den Innenräumen und den Außenanlagen gelegt. Das kompakte Sportzentrum hat auf dem Gelände einen gewissen Vorrang.
Der vorgesehene Bauzeitplan geriet durch die Corona-Pandemie und die Witterung etwas in Verzug. Das muss jetzt aufgeholt werden, denn nach den Osterferien in knapp drei Monaten sollen die ersten drei Klassen aus Brouch einziehen. Zur Rentrée 2022 soll das gesamte Gebäude bezugsfertig sein. Die Gemeindeverantwortlichen sind zuversichtlich, die Baufachleute sprechen von einem Wettlauf mit der Zeit.
Derzeit ist der Weg zum Campus noch teilweise steinig und führt an Baucontainern und gelagertem Material vorbei in den sich im Bau befindlichen Vorhof. Im Innern, wo Arbeiter an Decken und Fußböden sägen und bohren, hängen zahlreiche rote und grüne Kabel herum. Es riecht nach Farbe und Silikon. Aber durch das Baustellen-Durcheinander hindurch beeindrucken die bauliche Ästhetik und die innovative Gestaltung des Neubaus.
So gut wie fertig ist die Sporthalle, die bereits den Basketballspielern des Black Star Mersch als Ersatztrainingsstätte diente, als ihre Halle vor sechs Monaten überflutet worden war. Die Sportler fanden insgesamt anerkennende Worte für die Infrastruktur.
In Böwingen/Attert und Tüntingen ist teilweise ein Bedauern zu spüren. Man wird die Pausenklingel und das Kindergeschrei im ansonsten stillen Dorfleben vermissen. In Brouch sorgt man sich unterdessen vor allem um das verstärkte Verkehrsaufkommen durch die Schulbusse und Elterntaxis in den schmalen Dorfstraßen. Allgemein aber spricht man von einer fantastischen Architektur. Offiziell eingeweiht wird der Schulund Sportkomplex im Herbst. c.k.