Es ist zum Arme raufen
Neulich erschrak ich. Ich war mitten in der Lektüre eines interessanten Zeitungsartikels über Geräuschempfindlichkeit und auf der Suche nach Stille, als ich über ein Wort stolperte: Habachtstellung. Ich musste viermal lesen, um zu begreifen, dass ich jahrelang dieses Wort falsch verstanden hatte. Denn immer sagte ich: Halbachtstellung.
Kennen Sie das auch? Wenn man sein Leben lang Wörter unbewusst falsch benutzt, weil man sie so verstanden und abgespeichert hat? Das Phänomen der Agathe-Bauer-Songs („Agathe Bauer“, statt „I’ve got the power“, ein Lied von Snap!) in der Alltagssprache, sozusagen. Ich hatte mir Halbachtstellung
Ein-Mann-frei, Fränzi!“– Was bedeutete das?
so erklärt, dass man angespannt ist, wie wenn man morgens um halb acht mit einem dieser furchterregend lauten Doppelglockenwecker aus dem Tiefschlaf gerissen und aus den Kissen hochgejagt wird – und dann eben wie erstarrt aufrecht im Bett sitzt. Eine grausame Vorstellung für mich als Langschläferin. Auch ein anderes Wort hat vor ein paar Jahren meine Unkenntnis ans Tageslicht gebracht: einwandfrei. Wenn Sie sich das Wort jetzt mal etwas schneller und mehrmals hintereinander vorsagen, kommen Sie drauf... Genau! Meinen Vater hörte ich das Wort regelmäßig sagen, wenn er mich lobte. Ich fragte mich dann immer, was in aller Welt bloß dieser eine Mann mit mir und meiner guten Leistung zu tun hatte?
„Ein-Mann-frei, Fränzi, einmannfrei“. Was bedeutete das? Ich verstand es lange nicht. Bei uns in der ehemaligen DDR sagte man öfter Wörter mit „frei“. So begannen wir unsere Sportstunde „mit einem einfachen Sport: frei!“. Das ist mir bis heute ein Rätsel. Nun frage ich mich, wie viele Wort-Rätsel sich in den kommenden Jahren noch für mich lösen werden. Ach, es ist einfach zum Arme raufen. Franziska
halb von vier Stunden werden dort im Schnitt 100 Kunden bedient, sodass die Verkaufsstelle durch den Andrang manchmal an ihre Grenzen stößt.
Neuerdings sind auch ukrainische Flüchtlinge unter den Kunden. Rund 850 Familien mit 30 verschiedenen Nationalitäten, darunter vor allem alleinerziehende Frauen, dürfen in den drei Zweigstellen einkaufen. Sie werden aufgrund ihres Einkommens vom Sozialamt ihrer jeweiligen Gemeinden ausgewählt und erhalten einen entsprechenden Ausweis. Die Aktualisierung ihrer Einkommenslage erfolgt alle drei Monate. Jeder Kunde zahlt im Prinzip zwei Euro und darf dafür alle ausgelegten Produkte kaufen.
Gesundheitliche und hygienische Maßnahmen werden in den Geschäften indes strengstens befolgt. Frisches Obst und Gemüse sowie Fleischprodukte reichen meistens nicht und müssen nachgekauft werden. Was nach Ladenschluss noch übrig ist, jedoch kurz vor Ablauf des Verfallsdatums steht, wird verschiedenen Heimen zugestellt, während trockenes Brot beispielsweise auf dem Bauernhof Absatz findet.
Spenden sind rückläufig
Zur Finanzlage des Cent Buttek sei gesagt, dass die Spenden in letzter Zeit stark zurückgegangen sind. Neben der Unterstützung durch zehn Gemeinden kommen die einzigen Einnahmen aus dem Verkauf
im Bettemburger „Bicherkueb“.
Verwaltet wird der Cent Buttek von einem 13-köpfigen Vorstand. Die führenden Ämter sind in den
Händen von Präsident Arthur Zeimet, Vize-Präsident und Schriftführer Arthur Besch sowie Schatzmeister Emile Werner. Laut Sekretär Arthur Besch wird die Vereinigung
auf europäischer Ebene von der FEAD unterstützt. Es handelt sich hierbei um eine Hilfsorganisation der EU-Kommission für minderbemittelte Bürger.