Supermarkt für arme Menschen
Wie die Cent Butteker Bedürftigen beim Einkaufen helfen
Bettemburg. Die Auswirkungen der Pandemie und der Inflation treffen besonders die finanziell am schlechtesten gestellten Bürger. Rund 18 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs lebt am Rande der Armut, was sich auch an einem stetig wachsenden Kundenkreis des Cent Buttek bemerkbar macht.
Solche Geschäfte gibt es landesweit drei Stück. Begonnen hat ihre Geschichte am 29. Dezember 2009 in Bettemburg, als auf Initiative von Arthur Zeimet und Pierre Moos eine erste Filiale in der Rue de l'Indépendance eröffnet wurde. Zielsetzungen waren damals und sind auch heute noch die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung sowie die Ausgabe von noch genießbaren Esswaren an Familien, welche sich in einer finanziellen Misslage befinden.
180 ehrenamtliche Helfer
2010 kamen ein weiteres Standbein in Beggen und 2015 die Zweigstelle in Lamadelaine hinzu. In Bettemburg zog die Vereinigung 2016 in die Rue de la Gare um, wo sie seither über 500 Quadratmeter Ladenfläche verfügt.
Unter den 180 ehrenamtlichen Helfern, die sich um den Transport, die Auswahl der Lebensmittel und die Verteilung kümmern, seien insbesondere die 40 Fahrer und Fahrerinnen hervorgehoben, welche jährlich 100 000 Kilometer zurücklegen, um die von den 30 teilnehmenden Supermärkten, Bäckereien, Kleingeschäften und Großhändlern geschenkten Waren abzuholen und sie an die Verkaufsstellen zu liefern. Weitere ehrenamtliche Helfer werden jedoch gebraucht.
Unterstützung durch Gemeinden
Seitens des Office national d'inclusion sociale (ONIS) kommt der
Cent Buttek Beetebuerg zudem in den Genuss von vier TUC-Mitarbeitern (Travailleurs d'utilité collective). Auch vonseiten der Kommunen kommt tatkräftige Unterstützung.
In Beggen stellt die Gemeinde dem Cent Buttek die Verkaufsräumlichkeiten zur Verfügung. Düdelingen und Bettemburg teilen sich unterdessen die Miete für die Räumlichkeiten der Verkaufsstelle in Bettemburg.
Innerhalb von vier Stunden werden im Schnitt 100 Kunden bedient, so dass die Verkaufsstelle durch den Andrang manchmal an ihre Grenzen stößt.
Die Gemeinde Petingen stellt ihrerseits dem Standbein Lamadelaine das benötigte Lokal sowie einen Kühlwagen zur Verfügung. Die sechs weiteren Kühlwagen, welche zurzeit im Einsatz sind, konnten dank der wertvollen Unterstützung von den Service Clubs Fifty One und Rotary sowie der Oeuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte angeschafft werden.
850 Familien nutzen das Angebot
Wie die Geschäftsführerin Monique Richter-Ahnen dem „Luxemburger Wort“mitteilt, sammeln die drei Zweigstellen des Cent Buttek jährlich 700 Tonnen Lebensmittel. Die Einrichtung in Bettemburg ist dienstags und freitags jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Inner