Zwischen Wasser und Wein
Der neue 33 Kilometer lange Wanderweg Moselle³-Trail führt durch drei Länder
Schengen. Die Bürgermeister der drei Nachbargemeinden Schengen, Perl (D) und Sierck-les-Bains (F) sind sich einig: Im Europa der kurzen Wege realisiert man gerne gemeinsame Projekte wie den Moselle³-Trail. Vor ein paar Tagen haben sie den neuen Wander- und Trailpfad, der auf einer Länge von 33 Kilometern durch drei Länder führt, in Schengen vorgestellt. Der Weg mit knapp 1 000 Metern Höhenunterschied ist für hart gesottene Wanderer an einem Tag zu schaffen.
Wer sich Zeit nimmt, kann in Luxemburg in einem Bistro einkehren, in Deutschland weitere Premiumwege entdecken und in Frankreich ein Restaurant gehobener Küche besuchen. So lässt sich in kurzer Zeit Europa genussvoll erleben. Bei den einen gehe das schneller, als bei den anderen, erklärt Anne Jolas, die Tourismusbeauftragte der Communauté de Communes Bouzonvillois Trois Frontières (CCB3F): „Die Deutschen wären schon nach einem Monat fertig gewesen, aber bei uns in Frankreich mussten erst die offiziellen Stellen zustimmen.“
Nachdem die Idee zum neuen M³- Trail über Jahrzehnte politisch heranreifte, waren es die Mitarbeiter in den drei Grenzgemeinden, die verschiedene bestehende Wanderwege der drei Länder innerhalb von zwei Jahren zum grenzüberschreitenden Trail zusammengefügt haben. Ein entsprechender Mountainbike-Weg ist in Planung.
Geschichte erwandern
Es ist ein Wanderweg mit hohem symbolischem Wert. Er beginnt am Europamuseum in Schengen, wo 1985 das Schengener Abkommen auf dem Fahrgastschiff „Marie Astrid“unterschrieben wurde. Hier werden circa 40 000 Besucher pro Jahr gezählt. Ein weniger bekannter, dafür aber ein hochemotionaler Ort ist die Friedenskapelle Oberperl (D)/Merschweiller (F), eine weitere Etappe auf dem M³-Trail.
Bei Vermessungsarbeiten wurde festgestellt, dass es einen kleinen Streifen Niemandsland zwischen Frankreich und Deutschland gibt. An dieser Stelle errichteten die Gemeinde Perl und die französische Nachbargemeinde Merschweiller 1999 eine Friedenskapelle in Eigenleistung, die den Kriegsopfern gewidmet ist. Das Besondere
an diesem Ort ist, dass die Namen der Gefallenen nicht nach Nationalität, sondern nach dem Alphabet geordnet sind.
So haben Cousins der gleichen Familie gegeneinander kämpfen müssen, der eine auf der französischen und der andere auf der deutschen Seite. Hier stehen ihre Namen untereinander, als ein Zeichen der Versöhnung und gegen die Absurdität des Krieges.
Reize der Grenzregion
Die Landschaft bietet Ausblicke über das Moseltal, mal vom Luxemburger
Stromberg aus nach Frankreich und Deutschland, mal vom Hammelsberg über Luxemburg und Frankreich. Dazwischen gibt es Naturschutzgebiete mit Kalksteinwiesen, wo seltene Orchideen und Waldhyazinthen wachsen sowie Quarzitfelse und viel Wald zu sehen sind.
Auf französischer Seite kann man das Château des Ducs de Lorraine und das Haus der Natur in Montenach (F) besuchen. Im Mai sind die artenreichen Wiesen interessant und im Oktober die
Laubfärbung des Weins. Alle drei Gemeinden hoffen den Gästen einen besonderen Aufenthalt durch die Reize der Grenzregion zu bieten. Die deutsche Gemeinde Perl verfügt über einen Campingplatz direkt an der Mosel, Schengen hat den Touristenmagnet mit dem Europamuseum und Sierck-les-Bains die gehobene Gastronomie.
Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Kellereien und Feste in der Region. Ohne Auto gut zu erreichen ist der neue Wanderweg über den Bahnhof in Perl.
Gonderingen. Vor knapp zwei Jahren hat Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) von dem Projekt eines Buskorridors auf der N 11 zwischen Gonderingen und Waldhaff im Rahmen der Vorstellung der RGTR-Reform gesprochen. Passiert ist seitdem im betroffenen Bereich nicht viel, wie der Minister in einer jüngsten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des DP-Abgeordneten Max Hahn einräumen muss.
Geplant ist, auf der Mittelspur der Nationalstraße in Richtung Luxexpo eine Busspur einzurichten, die die Busse in beide Richtungen nutzen sollen. Dabei sollen die Busse über dieselbe Spur morgens in Richtung Waldhaff und abends nach Gonderingen fahren. Den Verkehr regeln soll eine intelligente Verkehrsampelschaltung. Die Busspur soll auf einer Gesamtlänge