Vorgeschmack auf den Sommer
Meteolux registriert im Frühjahr und Mai milde Temperaturen, wenig Regen und viel Sonnenschein
Luxemburg. Wer im Frühjahr Sonnen tanken wollte, musste nicht ins ferne Ausland fahren. Denn auch in Luxemburg war die Sonne in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich oft zu sehen. Wie der saisonalen Bilanz des staatlichen Wetterdienstes Meteolux zu entnehmen ist, wurden an der Meteolux-Station in Findel in den Monaten März, April und Mai insgesamt 732,7 Sonnenscheinstunden registriert. Damit wurde nicht nur der Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020 um über 30 Prozent überschritten, das Jahr 2022 schafft es auch auf Rang drei der sonnenscheinreichsten Frühjahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1947. Der Rekordwert wurde mit 796,6 Stunden im Jahr 2020 erreicht.
In allen drei Frühjahrsmonaten wurden in diesem Jahr mehr Sonnenscheinstunden gemessen, als zu erwarten waren. Der März 2022 ging mit 218,8 Stunden gar als sonnigster seit 1947 in die Geschichtsbücher ein. Und auch im Mai war die Sonne häufig zu Gast – in Findel an insgesamt 310,1 Stunden. Das entspricht einem Schnitt von zehn Stunden am Tag.
Kaum Niederschlag
Frühsommerliche Stimmung kam allerdings nicht nur von den Sonnenscheinstunden her auf. Auch die Temperaturen zeigten sich überdurchschnittlich mild. Der Mittelwert für die Monate März, April und Mai liegt bei 10,7 Grad Celsius und somit 0,7 Grad über dem langjährigen Schnitt. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Mai. Mit seinen 15,4 Grad lag er fast zwei
Grad Celsius über dem Sollwert. Damit war er der drittwärmste Mai seit 1947.
Ganze sechs sogenannte Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad wurden denn auch im vergangenen Monat gemessen. Das sind deren deutlich mehr als üblich. An allen anderen Tagen im Mai lagen die Maximalwerte ebenfalls im zweistelligen Bereich.
Auch der März war wärmer als im langjährigen Schnitt. Im April war es unterdessen vergleichsweise kühl. Dass es insbesondere nachts oft merklich abkühlte, zeigt sich auch an der Anzahl der Frosttage, an denen die Minimaltemperaturen unter den Gefrierpunkt sanken. Deren wurden in Findel im März und April 17 gezählt. Im langjährigen Schnitt hatte es im gesamten Frühjahr lediglich 10,5 Frosttage gegeben. Ein Eistag, an dem die Maximaltemperaturen nicht über null Grad anstiegen, gab es unterdessen nicht.
Mangelware war in den vergangenen Monaten der Niederschlag. In Findel wurden zwischen dem 1. März und dem 31. Mai lediglich 88,8 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Das entspricht nur knapp der Hälfte der Niederschlagsmenge, die für diese drei Monate zu erwarten war. Dabei war es in allen drei Frühjahrsmonaten zu trocken.
Aufgeteilt hat sich der Niederschlag auf insgesamt 24 Tage. Zum Vergleich: Im langjährigen Schnitt regnet es im Frühjahr an 41,5 Tagen. Während der ein oder andere sich über wenig Niederschlag gefreut haben wird, setzte die Trockenheit der Natur zu und wirkte sich negativ auf einige Kulturen aus.
Gewittertage wurden in Findel unterdessen drei verzeichnet – allesamt in der zweiten Maihälfte. In der Nacht vom 19. auf den 20. Mai wurde an der MeteoluxStation in Zusammenhang mit einem Gewitter gar Hagel mit einem maximalen Durchmesser von einem Zentimeter beobachtet. Und auch Schnee war im vergangenen Frühjahr ein Thema: Im April sammelte sich in Findel eine Schneedecke von bis zu zwei Zentimetern an.
Unbeständig, dann sonnig
Nachdem das Pfingstwochenende vielerorts zwischenzeitlich ins Wasser gefallen war, bleibt es auch in den kommenden Tagen eher unbeständig. Bei Maximaltemperaturen um 20 Grad ist bis morgen immer wieder mit Regen zu rechnen.
Im späteren Wochenverlauf soll es dann nicht nur trockener und sonniger werden, auch die Temperaturen sollen erneut ansteigen. Am Samstag sind den aktuellen Voraussagen zufolge bei Werten von bis zu 24 Grad Celsius gar zwölf Sonnenscheinstunden zu erwarten.