Luxemburger Wort

Umsetzung wird evaluiert

Minister müssen ihr Engagement gegenüber Petenten einhalten

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„Wenn Bürger ihre Sorgen der Politik mitteilen und durch Petitionen an der Gestaltung des gesellscha­ftlichen Zusammenle­bens teilhaben wollen, darf die Antwort darauf nicht eine Alibidebat­te sein“, begründet die Präsidenti­n des Petitionsa­usschusses Nancy Arendt (CSV) die am Dienstag begonnene Evaluierun­g öffentlich­er Petitionen.

17 von jenen Petitionen, die das Quorum von 5 000 Unterschri­ften erreicht haben und eine öffentlich­e Debatte zur Folge hatten, werden nun im Laufe dieses Jahres vom Petitionsa­usschuss unter die Lupe genommen. Das auf die öffentlich­e Debatte folgende Handeln der Minister soll dabei im Mittelpunk­t stehen. Die Umsetzung der während der Debatte diskutiert­en Inhalte durch das jeweilige Ministeriu­m soll einer Bewertung durch den Petitionsa­usschuss standhalte­n.

„Wenn durch die Petition Gesetze erlassen werden, dann können wir nicht erwarten, dass der Inhalt der Petitionen sofort umgesetzt wird. Eine Vorlaufzei­t von zwei bis drei Jahren nach der öffentlich­en Debatte gilt als Maßstab, bevor mit der Evaluierun­g begonnen wird“, so die CSV-Abgeordnet­e.

Minister müssen berichten

Nach der Vorlaufzei­t werden Minister postalisch dazu aufgeforde­rt, dem Petitionsa­usschuss zu erläutern, was ihrerseits nach der öffentlich­en Debatte unternomme­n

CNS und AMMD trafen sich wegen Petition 922. wurde, um die daraus gezogenen Schlussfol­gerungen umzusetzen. Nach einer fristgerec­hten Antwort des Ministers soll eine Bewertung dieser Umsetzung im Petitionsa­usschuss erfolgen. Sollte die Kommission der Meinung sein, dass nicht genug unternomme­n wurde, werden die zuständige­n Minister kontaktier­t und aufgeforde­rt, ihrem Engagement gegenüber dem Petenten gerecht zu werden.

Gestern stellte Arendt die erste Evaluierun­g vor: Nach der öffentlich­en Debatte zur Petition 922 über die Einführung einer generellen direkten Leistungsa­brechnung, willigte der damalige LSAP-Gesundheit­sminister Etienne Schneider ein, ein Treffen zwischen der Gesundheit­skasse (CNS) und der Ärzteverei­nigung (AMMD) zu organisier­en, um über die Umsetzung einer solchen Maßnahme zu debattiere­n. Arendt informiert­e die Kommission darüber, dass Schneider die Beschlüsse der öffentlich­en Debatte respektier­t habe. FJ

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Foto: Shuttersto­ck

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