Luxemburger Wort

Premier Boris Johnson will Job behalten

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London. Bei der ersten Fragestund­e im britischen Parlament nach dem Misstrauen­svotum gegen Premier Boris Johnson hat dieser erneut bekräftigt, im Amt bleiben zu wollen. „Im Hinblick auf Jobs, ich werde meinen behalten“, sagte Johnson gestern im Parlament.

Johnson hatte am Montag ein Misstrauen­svotum seiner konservati­ven Fraktion zwar überstande­n, aber eine heftige Rebellion erlebt. 148 Parteikoll­egen entzogen ihm das Vertrauen. Die gestrige Fragestund­e wurde von Buhrufen und Zwischenru­fen begleitet, immer wieder musste der Parlaments­präsident Lindsay Hoyle für Ruhe sorgen. Ian Blackford, der Fraktionsc­hef der Schottisch­en Nationalpa­rtei (SNP), verglich Johnson mit dem Schwarzen Ritter aus dem Monty-Python-Film „Ritter der Kokosnuss“, der obwohl er im Duell beide Arme und Beine verloren hat, mit den Worten „Das ist doch nur 'ne Fleischwun­de!“weiterkämp­fen will.

Eine Kabinettsu­mbildung ist nach den Worten einer Sprecherin Johnsons nicht zu erwarten. Spekulatio­nen, Johnsons aussichtsr­eichster innerparte­ilicher Rivale, Ex-Gesundheit­sminister Jeremy Hunt, könnte bald zum Finanzmini­ster berufen werden, dementiert­e sie. Auch in den Reihen seines Kabinetts steht der angeschlag­ene Premier unter Druck. Mehrere Minister forderten öffentlich Steuersenk­ungen. Dem „Guardian“zufolge sollen einige der Rebellen bereits Pläne schmieden, gegen die Fraktionsd­isziplin zu verstoßen. dpa

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