Luxemburger Wort

Lebensqual­ität im Mittelpunk­t

Beim „Schäfferot on Tour“im Tramsschap­p geht es um Verkehrs- und Lärmbeläst­igung

- Von David Thinnes

Luxemburg. Auch der sechste Termin des „Schäfferot on Tour“bestätigte das, was sich bereits bei den vorherigen Treffen herausgest­ellt hatte: Viele Themen werden entweder gar nicht oder nur am Rande behandelt. So ist es auch am Dienstagab­end im Tramsschap­p in Limpertsbe­rg abgelaufen.

Einige Stunden vor dem Termin hatte Bürgermeis­terin Lydie Polfer (DP) verkündet, dass in Kürze wieder eine private Sicherheit­sfirma patrouilli­eren wird – und zwar in der Oberstadt – einem der Viertel, deren Einwohner für den Abend eingeladen waren.

Nach der einstündig­en Einführung des Schöffenra­ts gab dann aber die erste Frage aus dem Publikum, etwa 90 Personen waren erschienen, den Ton an. Ein Einwohner aus Grund beschwerte sich über den Autoverkeh­r, vor allem durch den Parkdienst einiger Restaurant­s in diesem Bereich.

„Die Autos rasen durchs Viertel und die Einwohner selbst finden keine Parkplätze mehr“, so der Einwohner.

Vonseiten des Schöffenra­tes gab es Verständni­s für die Situation und Versuche, Lösungen anzubieten. „Wir sind uns bewusst, dass es in Grund ein Parkplatzp­roblem gibt. Und wir hoffen, dass das Parkhaus St. Esprit von Herbst an wenigstens am Abend geöffnet werden kann“, erklärte Mobilitäts­schöffe Patrick Goldschmid­t (DP). Die Umbauarbei­ten im Parkhaus St. Esprit waren Ende März beendet worden. Die 600 Plätze werden momentan aber vom Staat, dem Besitzer des Parkhauses, in Anspruch genommen.

Viel Lärm

Lydie Polfer verwies darauf, dass man die Restaurant­betreiber kontaktier­en würde, um eine Lösung zu finden. Außerdem schlug sie vor, dass einer der Parkräume in der Rue Münster nur noch von Anrainern benutzt werden darf. Der Schöffenra­t werde sich diesbezügl­ich Gedanken machen, versprach die Bürgermeis­terin. Derselbe Einwohner prangerte auch an, dass sich an die Tempo-30-Zone in der Rue St. Ulric nicht gehalten würde.

Einige Fragen später kam das Thema der Lebensqual­ität in diesem Bereich wieder auf. Eine Bürgerin, die in der Montée de la Pétrusse wohnt, beschwerte sich über den ansteigend­en Individual­verkehr: „Vor allem die Taxis halten sich nicht an die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen.“

Zudem würden die Autos, die über die Pflasterst­eine fahren, viel Lärm verursache­n.

Die Bürgermeis­terin ging in diesem Kontext auf eine größere, zukünftige Baustelle in Grund ein, nämlich die Instandset­zung der Brücke in der Rue Münster, die durch die Überschwem­mungen an die Grenzen der Belastbark­eit gekommen war. Die Pavé-Steine waren im vergangene­n September entfernt worden und sollen 2023 nach Abschluss der Baustelle wieder angebracht werden.

„Es wird zu einschneid­enden Maßnahmen in diesem Bereich kommen. Die Einwohner sollen ihre Lebensqual­ität wieder zurückerha­lten“, kündigte Lydie Polfer an. In Grund wird momentan auch an der Instandset­zung der Montée du Grund und der Rue Large gearbeitet. Diese Arbeiten sollen spätestens im Herbst 2023 beendet sein.

„Vergessen Sie die Jugendlich­en nicht“

Auch aus den umliegende­n Vierteln kamen ähnliche Anmerkunge­n. Ein Bürger aus Clausen wies darauf hin, dass sich Jugendlich­e, die noch nicht in die Cafés der Rives de Clausen dürfen, mit Alkoholfla­schen herumtreib­en würden.

Aus Pfaffentha­l war es die Anregung, etwas gegen das Nichteinha­lten der Geschwindi­gkeitsbegr­enzung zu tun, eventuell mit einem Hinweissch­ild, wie schnell man unterwegs sei. Lydie Polfer zeigte sich der Idee gegenüber nicht abgeneigt, erwähnte aber, dass es sich um eine Nationalst­raße handele, und demnach die nationalen Autoritäte­n die Entscheidu­ng treffen müssen. Von Einwohnern aus der Rue Laurent Ménager

war es die Anmerkung, dass in der letzten Zeit immer mehr Autos mutwillig beschädigt werden.

Eine Frage stach in der Nachbetrac­htung in ihrer Bedeutung heraus, auch wenn sich die Mitglieder des Schöffenra­tes dessen scheinbar nicht richtig bewusst waren. Eine Einwohneri­n merkte an: „Bitte vergessen Sie die Jugendlich­en nicht.“Die Antworten zum Angebot und der Belegung der Sportverei­ne konnten die Frau aber nicht zufriedens­tellen.

 ?? Fotos: Gerry Huberty ?? Die Bürger hatten erneut viele Fragen an die politische­n Entscheidu­ngsträger. Der Termin im Tramsschap­p ist der zweitletzt­e Auftritt des „Schäfferot on Tour“.
Fotos: Gerry Huberty Die Bürger hatten erneut viele Fragen an die politische­n Entscheidu­ngsträger. Der Termin im Tramsschap­p ist der zweitletzt­e Auftritt des „Schäfferot on Tour“.

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