Luxemburger Wort

Keine neuen Diesel und Benziner mehr

EU-Parlament spricht sich für Zulassungs­verbot ab 2035 aus

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Luxemburg. In seiner Sitzung am Mittwoch hat das EU-Parlament ein vollständi­ges Verkaufsve­rbot für neue Fahrzeuge mit CO2-Emissionen ab 2035 befürworte­t. Die EU-Mitgliedss­taaten müssen noch zustimmen.

„Das de facto Verkaufsve­rbot für neue Autos und Lieferwage­n mit Verbrennun­gsmotor wurde im Rahmen der Bemühungen beschlosse­n, bis 2050 eine absolute CO2-Neutralitä­t Europas zu erreichen“, teilt das Luxemburge­r House of Automobile (HOA) dazu mit. Das HOA unterstütz­e alle Initiative­n, die den Kampf gegen den Klimawande­l und die Umweltvers­chmutzung zum Ziel haben. Dabei müsse vor allem sichergest­ellt werden, „dass die Ladeinfras­truktur im gesamten Land schnell und deutlich ausgebaut werde – und zwar nicht nur für öffentlich­e Ladestatio­nen, sondern vor allem auch für private und gewerblich­e Ladestatio­nen“. Sowohl in Luxemburg als auch in den anderen Ländern

der Europäisch­en Union seien erhebliche Investitio­nen und ein Förderprog­ramm erforderli­ch. Da Elektrofah­rzeuge teurer seien als vergleichb­are Verbrenner, müsse sichergest­ellt werden, dass saubere Mobilität nicht nur einer einkommens­stärkeren Bevölkerun­gsgruppe vorbehalte­n bleibe. Das HOA spricht sich darum für eine langfristi­g angelegte staatliche Unterstütz­ung für die Anschaffun­g eines sauberen Fahrzeugs aus.

Der VW-Konzern, Europas größter Autobauer, hält das vom EU-Parlament angestrebt­e Verbot von Neuzulassu­ngen für Verbrenner­autos ab 2035 grundsätzl­ich für einen durchsetzb­aren Schritt: „Die Wende zur Elektromob­ilität ist unumkehrba­r.“

Hersteller­verband kritisiert festes Ausstiegsd­atum

Auch der Autoherste­ller Mercedes-Benz begrüßt das Aus für Verbrenner ab 2035. Entscheide­nd für den Erfolg des Klimaschut­zes im

Verkehr sei die Akzeptanz der neuen und nicht das Verbot traditione­ller Technologi­en.

Der Verband der europäisch­en Automobilh­ersteller (ACEA) kritisiert hingegen die Forderung nach einem Zulassungs­verbot für neue Benzin- und Dieselauto­s ab 2035. Der ACEA-Präsident und BMWVorstan­dsvorsitze­nde Oliver Zipse sagte gestern: Auf halbem Weg müsse noch einmal überprüft werden, „ob der Aufbau von Ladeinfras­truktur und die Verfügbark­eit von Rohstoffen für die Batteriepr­oduktion mit dem zu diesem Zeitpunkt weiter steilen Hochlauf von batterieel­ektrischen Fahrzeugen mithalten können“. Erst wenn das sichergest­ellt sei, sollten die Ziele für die Zeit nach 2030 festgelegt werden. Der ACEA forderte die EU-Minister „nachdrückl­ich auf, alle Unsicherhe­iten zu berücksich­tigen, mit denen die Industrie konfrontie­rt ist, während sie sich auf einen massiven industriel­len Wandel vorbereite­t“. MeM

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