Biodiversität in der Krise
Projekt „Wëllplanzensom Lëtzebuerg“soll aktiv zur Förderung der Artenvielfalt beitragen
Redingen/Attert. In vielen heimischen Wiesen und Gärten haben Wildpflanzen kaum noch Platz. Die Biodiversität befindet sich in der Krise, der Verlust von artenreichen Lebensräumen ist nach wie vor ungebremst. Man kann dieser Entwicklung aber entgegenwirken. In Zusammenarbeit haben das Natursyndikat Sicona und das Nationalmuseum für Naturgeschichte vor einigen Jahren das Projekt „Wëllplanzensom Lëtzebuerg“ins Leben gerufen. Dieser Tage konnten sich Interessierte, Partner sowie Gemeindevertreter in Redingen/Attert über das Projekt informieren. Auch Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP) und Gilles Biver, stellvertretend für Umweltministerin Joëlle Welfring (Déi Gréng), begrüßten den aktiven Beitrag am Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt.
Hilfe aus Deutschland
Die Wildpflanzen werden von Luxemburger Saatgutproduzenten nach ökologischen Kriterien angebaut. Der Anbau erfolgt mit regionalen Saatgutmischungen, die vorkommende Wildkräuter und Gräser enthalten. Um der Biodiversität zu helfen und neue Artenvielfalt zu schaffen, wurden Blumenwiesen angelegt, die sowohl an das Klima wie auch an die
Artengemeinschaft ihres Lebensraumes angepasst sind. Zur Samengewinnung werden inzwischen mehr als 60 Wildpflanzenarten auf den Feldern von 20 landwirtschaftlichen Betrieben in Luxemburg kultiviert.
Das geerntete Saatgut wird von einer deutschen Firma zu Wildpflanzenmischungen unter dem Namen „Lux-Mischungen“zusammengestellt. Samen von noch nicht in ausreichender Menge in Luxemburg produzierten Arten werden vorerst mit Samen aus zertifizierter Herkunft aus Deutschland ergänzt. Die gesamte Bewirtschaftung der Wildpflanzenkulturen erfolgt nach den Kriterien des ökologischen Landbaus.
Gerade im Frühsommer sind die blühenden Felder ein Augenschmaus, darüber hinaus bieten die Wildpflanzen den Bestäubern eine wichtige Nahrungsquelle. In nur wenigen Wochen beginnt die Ernte der Samen, die alsdann in den Lux-Saatgutmischungen zum Verkauf bereitstehen werden.
Das mittelfristige Ziel besteht darin, das Saatgut von mehr als 100 heimischen Pflanzenarten zu produzieren. Finanziert wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung unter der Koordination des Sicona. NiCa