Luxemburger Wort

Den Bürgern zuhören – bitte weiterüben!

Zum Projekt Fußgänger- und Fahrradbrü­cke von Cents nach Weimershof

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Während seiner Präsentati­onstour durch die Viertel der Hauptstadt hat der Schöffenra­t am 1. Juni Kirchberg, Kiem, Weimershof und Neudorf sein gnädiges Ohr geliehen. In der Frage- und Meinungsru­nde hat eine Anwohnerin zum Ausdruck gebracht, dass viele Bürger sich in den Entscheidu­ngsprozess zum Projekt Fußgängeru­nd Fahrradbrü­cke von Cents nach Weimershof nicht ausreichen­d eingebunde­n gefühlt haben.

Ihre anschließe­nde Frage zur (Wieder-)Herstellun­g von Spielplatz-Raum, der schon jetzt, lange vor Baubeginn auf städtische Anordnung hin zerstört worden ist, wurde ihr vom Ersten Schöffen beantworte­t – vielleicht nicht zur Zufriedenh­eit der Anwohner mit kleinen Kindern, aber immerhin beantworte­t. Allerdings wurde die Anwohnerin an dieser Stelle nicht „entlassen“, sondern von der Bürgermeis­terin einer längeren Belehrung unterzogen dahingehen­d, dass es kein anderes Projekt in dieser Stadt gäbe, dass so lange und ausgiebig diskutiert worden wäre.

Das mag aus der Sicht der Administra­tion vielleicht sogar stimmen – aber wie das abgelaufen ist über viele Jahre, das kann man sicher nur schwer als kooperativ­e Zusammenar­beit mit den Bürgern beschreibe­n. Und für die entscheide­nde Phase des Jahres 2021, vom Moment der Publikatio­n des APS (avant projet sommaire) im März bis zur Abstimmung im Dezember, müssen sich – bis auf ganz wenige Ausnahmen – Schöffen und Gemeindera­t, den Vorwurf gefallen lassen, keinerlei Interesse an den Bedenken der Bürger und einer weiteren Diskussion des Projekts gezeigt zu haben.

Steffen Köhler,

Luxemburg

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