Luxemburger Wort

Hitzig bis Kiermessti­mmung

Bei der letzten Veranstalt­ung von „Schäfferot on Tour“gibt es noch einmal regen Austausch

- Von Jeff Wiltzius

Luxemburg. Am Donnerstag fand im Viertel Cents in Luxemburg-Stadt der siebte und damit letzte Termin von „Schäfferot on Tour“statt. In den vergangene­n Wochen begaben sich der Schöffenra­t um Bürgermeis­terin Lydie Polfer (DP) in die 24 hauptstädt­ischen Viertel, um ihre persönlich­e Bilanz zu präsentier­en – und sich den Fragen der Anwesenden zu stellen. An diesem Abend waren die Bürger aus den Vierteln Cents, Pulvermühl­e und Hamm eingeladen.

Mehr als 100 Menschen fanden sich im „Schwaarzt Haus“ein; alle Stühle waren besetzt. Die Atmosphäre ging von aufgeheizt bis zur Kiermessti­mmung. Oft wurde durcheinan­der geredet, mal applaudier­t, mal gelacht. 13 Fragestell­er meldeten sich zu Wort.

Nachdem der Schöffenra­t eine Stunde lang seine Bilanz gezogen hatte, kamen auch bereits die ersten Fragen auf. So interessie­rten sich die Bürger unter anderem am neuen Schwimmbad im Viertel Cents. Der Schulkompl­ex LéonKauffm­an wird derzeit vergrößert. Dazu kommen eine Sporthalle sowie ein Schwimmbad. Der gesamte Ausbau wird fast 52 Millionen

Euro kosten und soll bis September andauern. Nur das Schwimmbad sollte bereits längst eröffnet sein.

Laut Schöffin Simone Beissel (DP) sei das Gebäude fertiggest­ellt. Doch es gibt derzeit Probleme mit den Lampen, welche unter Wasser das Becken beleuchten. Nach dem ersten Volllaufen des Beckens war festgestel­lt worden, dass der Wasserpege­l langsam sank. Die Lampen seien undicht, so die Schöffin. Dadurch würden sich die Fliesen im Becken um die Lampenfass­ungen lösen. Aktuell suchen Experten noch nach der konkreten Ursache. Da die Ausschreib­ungen immer EU-weit angeboten werden müssen und wegen der Corona-Pandemie der vergangene­n zwei Jahre, habe sich alles hinausgezö­gert. Beissel hofft aber, dass die Eröffnung des Schwimmbad­s mit jener des Schulkompl­exes im September stattfinde­n kann. Zudem versprach sie den Anwesenden, dass das Schwimmbad auch öffentlich zugänglich sein wird.

Ein weiterer Punkt, der zur Sprache kam, war die neu geplante Fußund Radfahrerb­rücke, die künftig auf 200 Metern die Viertel Neudorf, Cents und Weimershof verbinden wird. Das Baugebiet sei eine Schutzzone für Uhus, sagte eine besorgte Anrainerin. Der Schöffenra­t konnte sie beruhigen und versichert­e, alle notwendige­n Schritte und Vorsichtsm­aßnahmen einzuhalte­n.

Ein weiterer Anwohner fragte den Schöffenra­t, warum keine Minibusse die Brücke nutzen könnten. Darüber habe man sogar nachgedach­t, sagte Schöffe Patrick Goldschmit – doch sich dagegen entschiede­n. „Dafür ist der Platz dann zu knapp. Und wir wollten die Brücke nicht unnötig verbreiter­n, um Platz für Fußgänger, Busse und Fahrräder zu haben.“Allerdings könne bei einem Notfall ein Krankenwag­en auf die Brücke fahren.

Fehlende Grünfläche­n in Cents

Eine Einwohneri­n bemängelte das Fehlen eines Parks in Cents. „Alles wird zugebaut. Aber es gibt nur den angrenzend­en Wald, keinen Stadtpark.“Daraufhin reagierte das Publikum mit Applaus. Im PAG sei ein Park vorgesehen, sagte die Bürgermeis­terin. „Wo die alten Hochspannu­ngleitunge­n standen, soll künftig eine neue Zone verte entstehen“, so Polfer.

Eine engagierte Bürgerin aus Pulvermühl­e unterstell­te dem Schöffenra­t indes, in der Vergangenh­eit nichts zur Besserung im Viertel getan zu haben. „Wenn ich Bilanz ziehe, ist null passiert.“Sie werde immer nur vertröstet. Der Erste Schöffe Serge Wilmes (CSV) dementiert­e das. Beide seien in regem Austausch. Umbaupläne für die Pulvermühl­e würden existieren und auch umgesetzt werden. „Das geht aber leider nicht von heute auf morgen.“

Weitere wichtige Punkte für die Anrainer waren unter anderem die schlechte Fußgängera­nbindung der Bahnstatio­n Cents an das Viertel Hamm sowie die überhöhten Geschwindi­gkeiten in den Seitenstra­ßen. „Niemand hält sich an die Tempo-30-Zone“, so der Konsens. Bei Letzteren versprach der Schöffenra­t, sich des Problems schnell anzunehmen.

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Foto: Gerry Huberty Viele Fragestell­er hatten sich mit Listen auf die Veranstalt­ung vorbereite­t.

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