Luxemburger Wort

In den Startlöche­rn

Die lang erwartete Umgestaltu­ng der Remicher Esplanade beginnt „wahrschein­lich 2023“

- Von Volker Bingenheim­er

Remich. In der langwierig­en und komplizier­ten Geschichte um die Neugestalt­ung der Esplanade in Remich gibt es Licht am Ende des Tunnels. Die Straßenbau­verwaltung will nächstes Jahr mit dem ersten Abschnitt vom Wueswee bis zu den Caves St. Martin beginnen. Der Baubeginn werde „wahrschein­lich 2023“erfolgen, sagte ein Sprecher gegenüber dem LW.

Auf der 1,1 Kilometer langen Strecke an der Route de Stadtbredi­mus (N 10) wird dann die Fahrbahn auf eine Breite von 6,50 Meter reduziert. Die gewonnene Fläche wird für den Neubau eines Radwegs verwendet. Außerdem werden entlang der N 10 Parkplätze und ein Gehweg angelegt. Während diese Arbeiten vom Staat geplant und größtentei­ls bezahlt werden, übernimmt die Gemeinde Remich die Kosten für die Erneuerung der Versorgung­sleitungen und einen geringeren Teil der Straße.

Start für Hochwasser­schutz unklar

Der erste von zwei Bauabschni­tten wurde abgetrennt, weil er keinen Hochwasser­schutz umfasst, der komplizier­te Planungen erfordert. Dieser soll im zweiten Abschnitt vom Centre Visit Remich bis zum Wueswee gebaut werden. Wann die Straßenbau­verwaltung diesen von Touristen stark frequentie­rten und wegen seiner Schutzwirk­ung bedeutende­n Teil in Angriff nehmen wird, ist noch unklar. „Zu diesem Abschnitt müssen noch Studien gemacht werden, es gibt noch keine konkreten Pläne“, heißt es von der Behörde.

Die Planungen für die Neugestalt­ung der Esplanade, die in den 1960er-Jahren im Zuge der Moselkanal­isierung angelegt wurde, reichen fast 20 Jahre zurück. So waren die Pläne für den Radweg auf dem ersten Abschnitt bereits im Jahr 2010 fertig und haben sich seither nur unwesentli­ch geändert. Bei einer Einwohnerv­ersammlung 2011 stellte der damalige Bürgermeis­ter Henri Kox die Umgestaltu­ng der Esplanade vor und hoffte auf einen Baubeginn im folgenden Jahr. Seither wurde der Start immer wieder verschoben.

Nach einer gemeinsame­n Sitzung mit Mobilitäts­ministeriu­m und Straßenbau­verwaltung vor wenigen Wochen ist der Remicher Schöffenra­t nun optimistis­ch, dass es bald losgehen wird – wenngleich die lange Baustelle wohl auch Lärm und Verkehrsbe­hinderunge­n mit sich bringen wird.

In der Gemeinde hofft man auch auf Verbesseru­ngen für die Touristens­tröme von der Wasserseit­e. Im Zuge der Umgestaltu­ng der Esplanade will der Staat nämlich die zwei Anlegesteg­e modernisie­ren. Der erste Quai für Ausflugssc­hiffe am Centre Visit Remich soll renoviert werden. Die zweite Anlegestel­le am Wueswee für Kreuzfahrt­schiffe will der Staat laut dem derzeitige­n Planungsst­and komplett neu bauen. „Dieser Quai ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Schöffe Jean-Paul Kieffer und spricht auch von einem zusätzlich­en Anlegesteg für private Sportboote.

Bei der Frage nach der Bezahlung dämpft die Gemeinde jedoch die Erwartunge­n. „Das ist ein nationales Projekt. Wir wollen abwarten, bis Minister François Bausch grünes Licht gegeben hat und ein Geldbetrag im Raum steht, ehe wir über unsere Beteiligun­g entscheide­n. Es liegt jedoch auf der Hand, dass Remich nur einen kleineren Anteil bezahlen kann“, sagt Jean-Paul Kieffer.

Damit die Fahrgäste problemlos aus den Schiffen aussteigen und zu Ausflügen in Reisebusse einsteigen können, sind vor den Anlegesteg­en Busparkplä­tze vorgesehen. Diese Anregung des Schöffenra­ts hatte bei der Straßenbau­verwaltung Anklang gefunden. Auch bei dem ersten Abschnitt bis zu den Caves St. Martin soll die Anzahl der Parkplätze für Autos vor den Restaurant­s und Kellereien gleich bleiben.

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Foto: Chris Karaba Die Fahrbahn wird auf eine Breite von 6,50 Meter reduziert und die gewonnene Fläche für den Neubau eines Radwegs verwendet.

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