Ein neuer Dorfkern entsteht
In Bissen wird ein zentraler Platz mit neuem Gemeindehaus und einem Kulturzentrum gebaut
Bissen. Kulturzentrum, Gemeindehaus, Veranstaltungsplatz „La Halle“, sanfte Mobilität: Das sind die Hauptpunkte des zukünftigen zentralen Platzes in Bissen. Am vergangenen Freitag wurde das Siegerprojekt zur Umgestaltung des Ortskerns präsentiert.
Den Zuschlag unter den drei Finalisten erhielten Atelier du Pont, Decker, Lammar & Associés und der Landschaftsgärtner Michel Desvigne. Die Neugestaltung ist möglich geworden, nachdem für die Gemeindewerkstatt, die sich aktuell im Ortskern befindet, neue Räumlichkeiten in der Industriezone Klengbusbierg gefunden wurden.
Das Gelände rund um die Rue du Fossé und die Grand-Rue wird komplett neu gestaltet und soll sich zu einem konvivialen Dorfkern entwickeln. Im Zentrum der Place de l'Immigration, die im Volksmund „Bei der Post“genannt wird, entsteht eine überdeckte Struktur, die den Namen „La Halle“tragen wird. Hier können Veranstaltungen, wie Konzerte stattfinden, oder aber auch ein Markt.
Zwei neue Gebäude werden auf diesem Platz entstehen: ein Gemeindehaus und ein Kulturzentrum. Im Erdgeschoss der neuen Märei sind Räumlichkeiten für den Commerce de proximité angedacht. Der Hochzeitssaal auf dem zweiten Stock hat Zugang zu einer großen Terrasse.
Das Kulturzentrum erhält neben einem Veranstaltungsraum und Probesälen auch eine Brasserie. Beide Gebäude sind geprägt durch eine Holzkonstruktion und eine Holzfassade.
Alte Bausubstanz integrieren
Ein Punkt war der Jury wichtig bei der Auswahl für das Siegerprojekt:
„Das bestehende Bauerbe wird hervorgehoben und es wird ein angenehmer Treffpunkt geschaffen“, heißt es.
Die geschichtsträchtige Maison Feith in der Route de Colmar wird erhalten. „Sie spielt eine Rolle als Begegnungs- und Austauschstätte und wird zur Animation des neuen Platzes beitragen“, schreibt die Jury. Auch das Haus auf Nummer fünf der Rue du Fossé bleibt erhalten.
Der Übergang vom öffentlichen Raum zu den Grünanlagen soll fließend sein. In einem Park, der angelegt wird, soll das Thema Wasser eine große Rolle spielen. Dort sind auch urbane Gärten, Spielplätze und eine Freiluftbühne geplant.
Die sanfte Mobilität ist Teil des Projektes. So sollen zwei neue Achsen – primär für Fußgänger und Radfahrer – für die Verbindung im Dorf sorgen. Auf den Illustrationen ist zum Beispiel auch eine Passerelle zu erkennen, die von der Place de l'Immigration über die Attert in Richtung Kirche führt. Ob diese auch wirklich gebaut wird, steht aber noch nicht definitiv fest, wie Bürgermeister David Viaggi (Är Leit) bestätigt: „Das Architektenbüro hat aber den Auftrag, eine Möglichkeit zu finden, den neuen Platz mit dem Schulcampus zu verbinden.“
Budget: 35 Millionen Euro
Das laufende Jahr wird genutzt, um die Neugestaltung weiter zu planen, wie die Organisation der Erdgeschosse der Gemeinde und des Kulturzentrums. 2023 soll die Autorisierungsphase folgen. „Im Optimalfall beginnen die Arbeiten 2024 und dauern drei Jahre an“, so David Viaggi. Momentan ist ein Budget von 35 Millionen Euro vorgesehen.