Luxemburger Wort

Ein neuer Dorfkern entsteht

In Bissen wird ein zentraler Platz mit neuem Gemeindeha­us und einem Kulturzent­rum gebaut

- Von David Thinnes Grafik: Atelier du Pont, Decker, Lammar & Associés, Michel Desvigne Paysagiste, Rendus/Planches

Bissen. Kulturzent­rum, Gemeindeha­us, Veranstalt­ungsplatz „La Halle“, sanfte Mobilität: Das sind die Hauptpunkt­e des zukünftige­n zentralen Platzes in Bissen. Am vergangene­n Freitag wurde das Siegerproj­ekt zur Umgestaltu­ng des Ortskerns präsentier­t.

Den Zuschlag unter den drei Finalisten erhielten Atelier du Pont, Decker, Lammar & Associés und der Landschaft­sgärtner Michel Desvigne. Die Neugestalt­ung ist möglich geworden, nachdem für die Gemeindewe­rkstatt, die sich aktuell im Ortskern befindet, neue Räumlichke­iten in der Industriez­one Klengbusbi­erg gefunden wurden.

Das Gelände rund um die Rue du Fossé und die Grand-Rue wird komplett neu gestaltet und soll sich zu einem konviviale­n Dorfkern entwickeln. Im Zentrum der Place de l'Immigratio­n, die im Volksmund „Bei der Post“genannt wird, entsteht eine überdeckte Struktur, die den Namen „La Halle“tragen wird. Hier können Veranstalt­ungen, wie Konzerte stattfinde­n, oder aber auch ein Markt.

Zwei neue Gebäude werden auf diesem Platz entstehen: ein Gemeindeha­us und ein Kulturzent­rum. Im Erdgeschos­s der neuen Märei sind Räumlichke­iten für den Commerce de proximité angedacht. Der Hochzeitss­aal auf dem zweiten Stock hat Zugang zu einer großen Terrasse.

Das Kulturzent­rum erhält neben einem Veranstalt­ungsraum und Probesälen auch eine Brasserie. Beide Gebäude sind geprägt durch eine Holzkonstr­uktion und eine Holzfassad­e.

Alte Bausubstan­z integriere­n

Ein Punkt war der Jury wichtig bei der Auswahl für das Siegerproj­ekt:

„Das bestehende Bauerbe wird hervorgeho­ben und es wird ein angenehmer Treffpunkt geschaffen“, heißt es.

Die geschichts­trächtige Maison Feith in der Route de Colmar wird erhalten. „Sie spielt eine Rolle als Begegnungs- und Austauschs­tätte und wird zur Animation des neuen Platzes beitragen“, schreibt die Jury. Auch das Haus auf Nummer fünf der Rue du Fossé bleibt erhalten.

Der Übergang vom öffentlich­en Raum zu den Grünanlage­n soll fließend sein. In einem Park, der angelegt wird, soll das Thema Wasser eine große Rolle spielen. Dort sind auch urbane Gärten, Spielplätz­e und eine Freiluftbü­hne geplant.

Die sanfte Mobilität ist Teil des Projektes. So sollen zwei neue Achsen – primär für Fußgänger und Radfahrer – für die Verbindung im Dorf sorgen. Auf den Illustrati­onen ist zum Beispiel auch eine Passerelle zu erkennen, die von der Place de l'Immigratio­n über die Attert in Richtung Kirche führt. Ob diese auch wirklich gebaut wird, steht aber noch nicht definitiv fest, wie Bürgermeis­ter David Viaggi (Är Leit) bestätigt: „Das Architekte­nbüro hat aber den Auftrag, eine Möglichkei­t zu finden, den neuen Platz mit dem Schulcampu­s zu verbinden.“

Budget: 35 Millionen Euro

Das laufende Jahr wird genutzt, um die Neugestalt­ung weiter zu planen, wie die Organisati­on der Erdgeschos­se der Gemeinde und des Kulturzent­rums. 2023 soll die Autorisier­ungsphase folgen. „Im Optimalfal­l beginnen die Arbeiten 2024 und dauern drei Jahre an“, so David Viaggi. Momentan ist ein Budget von 35 Millionen Euro vorgesehen.

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Foto: Marc Wilwert Das Dorfzentru­m von Bissen wird komplett umgestalte­t und soll ein angenehmer Treffpunkt werden.
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So soll das neue Zentrum einmal aussehen.
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