Cahen will weitere Auskünfte von Orpea
Der französische Pflegeheim-Betreiber will Zulassung für eine Seniorenresidenz
Familienministerin Corinne Cahen (DP) teilte gestern mit, dass sie in einem Schreiben an Orpea Luxembourg Exploitations sàrl zusätzliche Informationen erbeten hat. Das in Frankreich einem Skandal ausgesetzte börsennotierte Unternehmen, das in 23 Ländern rund 1 100 Pflegeeinrichtungen unterhält, will auch in Luxemburg Fuß fassen. In Luxemburg-Merl soll eine Seniorenresidenz betrieben werden, die eigentlich im März ihre Türen öffnen sollte. Derzeit bearbeitet das Familienministerium den Zulassungsantrag dafür.
Das Schreiben wurde auch an die betroffenen Kommissionsmitglieder im Parlament weitergeleitet und der Bericht der französischen
Corinne Cahen: keine französischen Zustände. Finanzinspektion und der Generalinspektion für soziale Angelegenheiten vom März dieses Jahres über die Verwaltung der Orpea-Heime beigelegt. Auf über 500 Seiten werden dort Missstände wie mangelnde Nahrung und Pflege beschrieben, die bereits in einem Enthüllungsbuch angeprangert worden waren. Die finanzielle Leistung habe bei Orpea Priorität vor Qualitätskriterien, heißt es im Bericht. Von 2017 bis 2020 seien 20 Millionen Euro zu viel an staatlichen Geldern kassiert worden und 50 Millionen Euro seien unrechtmäßig für Pflegeleistungen verrechnet worden. 80 Familien sowie auch der Staat haben Klage gegen Orpea eingereicht. wel