Deontologiecharta für den Kultursektor
Luxemburg. In einer Pressekonferenz stellte Kulturministerin Sam Tanson gestern offiziell die neue Deontologiecharta für die Kulturszene vor. 150 Organisationen, die Gelder aus dem Haushalt des Ministeriums erhalten, sollen nun die Charta, die acht Werte – „Compétence, respect, rémunération juste et équitable, intégrité, égalité des chances et des genres, diversité culturelle, transparence, écoresponsabilité“– bündelt, unterzeichnen und damit öffentlich und in ihren Strukturen dafür eintreten. Der Grund: „Oft“, so die Ministerin, habe es Probleme insbesondere bei Verträgen von Künstlerinnen und Künstlern gegeben. Hier sollten professionalisierte Mindeststandards wie eine schriftliche Vereinbarung bestehen. Die Pandemie habe generell Fragen zu den Verträgen gerade für die Freischaffenden aufgeworfen – ob die Bezahlung von Proben bei Ausfall der Vorstellung, oder auch die Fragen nach den Urheber- und Nutzungsrechten. Die Basis für die Charta gehe explizit auf Forderungen der Szene zurück und seien deswegen auch in den Kulturentwicklungsplan geflossen. Dem sei das Ministerium mit der Erarbeitung über ein Jahr nachgekommen. Einspruchsmöglichkeiten habe es gegeben und Kritiken aus der Szene, die schriftlich und in einer Sitzung mit der Ministerin im April 2022 vorgetragen wurden, seien in die nun vorgelegte Version eingegangen. dco
Mehr zu der Charta und den Fragestellungen darum unter:
www.wort.lu/@wertekanon