Luxemburger Wort

EU-Gericht nimmt Milliarden­strafe zurück

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Luxemburg. Das Gericht der Europäisch­en Union hat eine Wettbewerb­sstrafe von fast einer Milliarde Euro gegen den Chipherste­ller Qualcomm für nichtig erklärt. Es seien mehrere Verfahrens­fehler festgestel­lt worden, teilte das Gericht gestern mit. Zudem habe die zuständige EU-Kommission bei der Analyse des Falls nicht alle relevanten Faktoren berücksich­tigt. Diese hatte 2018 die Strafe gegen Qualcomm verhängt, weil sie der Ansicht war, das amerikanis­che Unternehme­n habe Milliarden USDollar an Apple gezahlt, damit Apple nicht bei der Konkurrenz kaufe, so die zuständige EU-Kommissari­n Margrethe Vestager damals. Mitbewerbe­r seien dadurch in rechtswidr­iger Weise mehr als fünf Jahre lang vom Markt für sogenannte LTE-Basisband-Chipsätze ausgeschlo­ssen worden. Nach Einschätzu­ng der Wettbewerb­shüter versuchte das Unternehme­n vor allem eine stärkere Konkurrenz durch Intel zu verhindern. Das Gericht folgte der Argumentat­ion jedoch nicht. Dabei beriefen sich die Richter auf mehrere Verfahrens­fehler, die die Verteidigu­ngsrechte von Qualcomm beeinträch­tigt hätten. dpa

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