Luxemburger Wort

Landewyck feiert 175. Geburtstag

Von den einst vielen Luxemburge­r Zigaretten­hersteller­n blieb nur einer übrig – und der investiert weiter

- Von Marco Meng

In der Gewerbezon­e „Zano Fridhaff“bei Erpeldinge­n an der Sauer hängt unverkennb­ar Tabakgeruc­h in der Luft. Die Lastwagen brausen heran und fahren wieder vom Hof, einer nach dem anderen. Die Bündelung an einem Produktion­sstandort – zuvor produziert­e Heintz van Landewyck in Ettelbrück und in der Hauptstadt – erspart jährlich fast 3 500 Lastwagenf­ahrten zwischen den einzelnen Fertigungs­stätten im Land.

„Die Lebensdaue­r eines Unternehme­ns hängt davon ab, wie anpassungs­fähig und innovativ ein Betrieb ist“, erklärt der Zigaretten­hersteller. Die Firma scheint in dieser Hinsicht vieles richtig gemacht zu haben: das Luxemburge­r Traditions­unternehme­n feiert dieses Jahr sein 175-jähriges Bestehen. Am Mittwoch lud das Familienun­ternehmen Presse und Politik – darunter auch Wirtschaft­sminister Franz Fayot – zur Einweihung der neuen Fabrik.

Von der konzerneig­enen Immobilien­firma verwaltet entstehen an den ehemaligen Produktion­sstandorte­n Hollerich und seit 1963 auch Ettelbrück derweil Wohn- und Gewerbeflä­chen. Der jüngste Unternehme­nszweig der Landewyck Group, Landimmo Real Estate, verwaltet und entwickelt die alten Produktion­sstätten und steuert dort Sanierung, Rückbau, Beschaffun­g des neuen Baurechts und Neubau.

Ein Stück Luxemburge­r Wirtschaft­sgeschicht­e

Die kleine Luxemburge­r Tabakmanuf­aktur hat sich zum europäisch­en Player gemausert – der gleichwohl noch immer ein Familienbe­trieb ist. Produziert wird in den neuen Hallen schon seit Ende 2019. Im gleichen Jahr wurde auch Landewyck Tabacos Portugal gegründet.

Den Anfang der langen Unternehme­nsgeschich­te machte JeanPierre Heintz, Ehemann von Josephine Van Landewyck, im Jahr 1847 in der Hauptstadt. Im Alter von 25 Jahren – und mitten in einer Wirtschaft­skrise – gründete er dort die damals zehnte Tabakfabri­k mit Ladengesch­äft. 1897 wählte sein Sohn dann Hollerich als Produktion­sstandort der inzwischen deutlich gewachsene­n Manufaktur aus – damals noch weit weg von der Stadt und anderen Gebäuden. Die Fabrik bestand dort bis vor wenigen Jahren, als es – inzwischen mitten in einer quirligen Hauptstadt – zu eng wurde für die vielen Lastwagen, die den Rohtabak bringen oder die fertigen Zigaretten ausliefern.

Während der Hauptsitz von Landewyck weiterhin in Luxemburg-Stadt verbleibt, wurde im Oktober 2017 auf Fridhaff der Grundstein für ein neues, modernes Werk gelegt, dessen Gelände sich über 62 000 Quadratmet­er erstreckt: Die Größe des Produktion­sgebäudes allein beläuft sich auf 33 000 Quadratmet­er mit 12 000 Palettenst­ellplätzen eines voll automatisi­erten Hochregall­agers. Hier arbeiten heute etwa 310 Mitarbeite­r, die letztes Jahr über

 ?? Fotos: Marc Wilwert ?? Georges Krombach, für Verkauf und Marketing verantwort­lich, und die Essenz der 175-jährigen Firmengesc­hichte: Rohtabak.
Video auf www.wort.lu
Fotos: Marc Wilwert Georges Krombach, für Verkauf und Marketing verantwort­lich, und die Essenz der 175-jährigen Firmengesc­hichte: Rohtabak. Video auf www.wort.lu
 ?? ?? Sieben Milliarden Glimmsteng­el verschiede­nster Marken, die Landewyck im Portfolio hat, liefen 2019 im Zano Fridhaff vom Band.
Sieben Milliarden Glimmsteng­el verschiede­nster Marken, die Landewyck im Portfolio hat, liefen 2019 im Zano Fridhaff vom Band.
 ?? ?? Mit der neuen Fabrik kann Landewyck effiziente­r produziere­n: der Umsatz blieb über die letzten Jahre hinweg stabil.
Mit der neuen Fabrik kann Landewyck effiziente­r produziere­n: der Umsatz blieb über die letzten Jahre hinweg stabil.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg