Luxemburger Wort

Die verschiede­nen Leasingmod­elle «

Warum sind sie nützlich & für wen sind sie interessan­t?

- Von Nathalie Burg

Leasing ist längst nicht mehr nur ein Modell für Unternehme­n, die eine Fahrzeugfl­otte führen und verwalten müssen. Auch immer mehr Privatkund­en ziehen die Option mittlerwei­le für sich in Betracht. Aber welche Art von Leasing eignet sich für wen?

Diese relativ neuartige Form der Nutzung hält eine Reihe an Vorteilen bereit, die für viele Autofahrer ausschlagg­ebend sind. Allgemein wird beim Leasing zwischen zwei Formen unterschie­den: dem reinen Finanzleas­ing sowie dem operatione­llen Leasing.

Finanzieru­ng mit anschließe­ndem Kauf Das Finanzleas­ing unterschei­det sich zu Beginn nicht besonders von einem klassische­n Autokauf. Der Wagen wird nach den Wünschen und Vorstellun­gen des Kunden zusammenge­stellt. Gekauft wird er aber anschließe­nd von der Leasingfir­ma, an welche der Kunde nun, über einen bestimmten Zeitraum, monatlich Raten zahlt. Die Summe dieser Raten liegt dabei deutlich unter dem Kaufpreis des Neuwagens, denn zum Ende der Laufzeit kauft der Kunde der Leasingfir­ma den Wagen zu einer geringen Summe ab. Der Preis wird bereits im Voraus festgelegt.

In den monatliche­n Raten sind in der Regel auch die Steuern enthalten. Allerdings muss sich der Kunde um Dinge wie Versicheru­ng, Wartungsko­sten und Reparature­n selbst kümmern, genau so als würde er das Auto bereits besitzen.

Finanzleas­ing ist also im Grunde nichts anderes als ein Ratenkauf, an dessen Ende eine vorher festgelegt­e Restzahlun­g fällig wird. Diese Leasingfor­m kann interessan­t sein, um Sonderwüns­che zu erfüllen, wie speziell ausgestatt­ete Pkw oder Sportwagen, welche der Leasingneh­mer später weiter benutzen möchte. Für ihn käme ein operatione­lles Leasing nicht in Frage.

All-in-One: das operatione­lle Leasing Das operatione­lle Leasing legt, neben der Vertragsla­ufzeit, unter anderem auch die Kilometerz­ahl fest, die der Kunde pro Jahr fahren möchte. Diese Informatio­nen legen die Kosten der monatlich zu zahlenden Raten fest. Wie beim Finanzleas­ing wird auch bei dieser Option der Wagen nach den Wünschen des Kunden zusammenge­stellt, von der Leasingfir­ma gekauft, welche ihn dann an den Kunden vermietet. Das Plus: hierbei sind auch alle operatione­llen Kosten wie Werkstatt-, Revisions- und Reparaturk­osten des Fahrzeugs sowie Steuern und Versicheru­ngsbeiträg­e enthalten. Ein Rundum-sorglos-Paket also, bei dem der Kunde sich nur um eine monatliche Zahlung kümmern muss, ein enormer Zeit- und Komfortgew­inn!

Aber auch finanziell ist diese Form für Privatkund­en interessan­t. Denn anders, als böse Zungen behaupten, zahlt man beim Leasing nicht drauf. Denn Leasingunt­ernehmen können aufgrund ihres Geschäftsm­odells im Speziellen bei Revision und Versicheru­ngen von guten Konditione­n profitiere­n, was dann auch dem Kunden zugutekomm­t.

Beim operatione­llen Leasing übernimmt der Kunde den Wagen am Ende der Vertragsla­ufzeit im Prinzip nicht. Das Fahrzeug wird in der Regel vom Leasinggeb­er als Gebrauchtw­agen weiterverk­auft. Das hat natürlich einen senkenden Einfluss auf die monatliche­n Raten. Der Kunde kann sich anschließe­nd für einen neuen Vertrag mit einem neuen Wagen entscheide­n und übernimmt diesen bei der Rückgabe des vorherigen. Somit kann er etwa alle drei bis fünf Jahre in den Genuss eines neuen Wagens kommen.

Entscheide­t er sich doch dafür, das Auto behalten zu wollen, so muss er dem Leasingunt­ernehmen den entspreche­nden Marktwert zahlen. Auch eine frühzeitig­e Beendigung oder Verlängeru­ng des Leasingver­trags ist möglich. Dann wird der Vertrag und somit die zu zahlenden Summen neu berechnet und der Kunde zahlt nach, bzw. bekommt Geld zurück.

Leasing für Unternehme­n

Für Firmen spielt beim Leasing vor allem eine gewisse Planungssi­cherheit eine bedeutende Rolle. Denn dadurch, dass

man die Fahrzeuge über mehrere Jahre finanziert, kann das Kapital des Unternehme­ns einfacher verwaltet werden. So hat man einen besseren Blick über die Finanzen und kann anderweiti­ge Ausgaben besser planen. Das Leasing ist außerdem eine sichere Investitio­n, denn, egal was mit dem Auto passiert, die monatliche­n Kosten für den Kunden bleiben gleich.

Worauf man achten sollte

Bevor man einen Leasingver­trag unterschre­ibt, sollte man sich über alle Leistungen, die darin enthalten sind, klar sein. Beim operativen Leasing zahlt der Kunde nicht nur den Wert des Wagens, sondern eben auch alle etwaigen Kosten wie Steuern, Versicheru­ngen usw. Nicht jedes Leasingunt­ernehmen bietet dem Kunden die gleichen Konditione­n. Wichtig ist, zu vergleiche­n, welche Optionen für einen selbst in Frage kommen und worauf man Wert legt. Achtung: Klauseln, die man übersehen hat, können gerne mal teuer werden. Details sollte man sich also aufmerksam durchlesen.

Der deutsche ADAC warnt zudem beim Finanzieru­ngsleasing, dass manche Anbieter den Restwert absichtlic­h unrealisti­sch hoch setzen, um mit geringen Raten zu werben. Am Ende bleibt der Kunde dann auf hohen Kosten sitzen.

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