Solo für ein Trio
Im Kampfsportverband FLAM wirbt Präsident Serge Schaul dafür, dass Judo, Karate und Taekwondo selbstständig werden
33 Disziplinen, 115 Clubs und über 7 000 Lizenzen: Es sind stolze Zahlen, die Luxemburgs Kampfsportverband FLAM vorweisen kann. In Zukunft könnte sich daran einiges ändern. „Es ist gut, dass wir gemeinsam gewachsen sind. Aber jetzt sind wir zu groß“, sagte Präsident Serge Schaul. Er warb bei der Generalversammlung am Mittwochabend in Strassen dafür, dass die drei größten Sektionen Judo, Karate und Taekwondo künftig eigenständig werden und die FLAM verlassen.
Schaul wurde bei der Veranstaltung im Centre Barblé für weitere vier Jahre als Präsident wiedergewählt. Er verknüpfte seine Kandidatur mit der Idee einer Neustrukturierung und stellte ein entsprechendes Konzept vor. Sollten die drei Sportarten die FLAM tatsächlich verlassen, würde sie zahlenmäßig mächtig schrumpfen. Karate mit rund 2 500 Lizenzen, Judo mit 1 200 und Taekwondo mit 900 stellen weit über die Hälfte der insgesamt rund 7 100 Lizenzen der FLAM. Alle anderen 30 Sportarten bringen es zusammen auf rund 2 500.
„Die Neustrukturierung ist für mich sehr wichtig. Ich arbeite schon länger an diesem Plan und ich hoffe, dass die Leute ihn auch unterstützen, wenn sie mich wählen“, erklärte Schaul, der gleichzeitig Präsident der Judo-Sektion ist. Er führte mehrere Gründe für sein Vorhaben an, darunter vor allem die durch das Wachstum immer schwieriger gewordenen Entscheidungswege und die Unterschiedlichkeit der einzelnen Sparten.
Gute Gründe
„Wir haben 33 verschiedene Sportarten innerhalb eines Verbandes. Ich würde behaupten, dass das weltweit einmalig ist“, so der 58Jährige. So seien etwa die Erfordernisse für olympische Disziplinen (2024 sind dies Judo und Taekwondo) andere als für nicht-olympische. Einige der in der FLAM organisierten Sektionen seien regelmäßig auf Wettkämpfen vertreten, andere nicht. „Der Vorstand muss aber alle Entscheidungen absegnen.“Beispielsweise, wenn es um die Einstellung von Trainern geht. Ein Fachmann für eine Sportart tue sich aber schwer damit, die Qualifikation von Kandidaten für eine andere Disziplin zu beurteilen. Auch brauche jede Sektion anderes Material.
Das Sportgesetz sieht laut Schaul vor, dass ein nationaler Verband ähnliche Sportarten („similaires ou apparentées“) vereinen soll. „Aber dann könnte man auch sagen, dass Handball, Basketball und Volleyball ähnliche Sportarten sind, weil mit einem
Es ist gut, dass wir gemeinsam gewachsen sind. Aber jetzt sind wir zu groß. Serge Schaul