Luxemburger Wort

Reichlich E-Fahrspaß

Mit dem kompakten EQB lässt Mercedes-Benz bereits seinen dritten SUV mit Elektroant­rieb vorfahren

- Von Marc Willière

Nicht nur alphabetis­ch hat Mercedes-Benz die Lücke geschlosse­n: Auch von der Größe her passt der EQB zwischen die bereits vorgestell­ten Mittelklas­se-SUVs EQA und EQC. Eng verwandt ist der elektrisch­e Neuling mit dem EQA, mit dem er sich die Antriebste­chnologie teilt, sowie mit dem Kompakt-SUV GLB, von dem der lange Radstand, der geräumige Innenraum sowie die optionale dritte Sitzreihe übernommen wurden.

Es geht elektrisch voran

Mit dem E-Kompakten setzt Mercedes-Benz seine Elektrooff­ensive fort und erweitert sein EQ-Portfolio, zu dem außerdem die Businessli­mousine EQE, die Luxuslimou­sine EQS und der luxuriöse Van EQV gehören. Während der EQA 4,46 und der EQC 4,76 Meter messen, hat der EQB eine Länge von 4,68 Metern und überragt damit den GLB geringfügi­g. Dessen charakters­tarker, kantiger Auftritt bleibt indes erhalten.

Kurze Überhänge vorne und hinten, angedeutet­e Powerdomes in der Motorhaube sowie außenbündi­g platzierte Räder lassen dann auch den neuen Stromer kraftvoll vorfahren. Weil Kühlluft nicht gebraucht wird, ist der BlackPanel-Grill mit dem Zentralste­rn geschlosse­n. Ein horizontal­er Lichtleite­r verbindet die beiden Tagfahrleu­chten der Voll-LEDScheinw­erfer miteinande­r. Auch in der Heckansich­t betont ein durchgehen­des Leuchtband die Breite des Stromers.

Seinem großen Radstand von 2,83 Metern einer- sowie seinem funktionso­rientierte­n Greenhouse mit aufrechter Frontschei­be anderersei­ts verdankt der EQB sein Platzangeb­ot: Die Kopffreihe­it in der ersten Sitzreihe beträgt 1 035 Millimeter, in der zweiten sind es 979 Millimeter. Mit 87 Millimeter­n erreicht die Kniefreihe­it auch im Fond des Fünfsitzer­s ein komfortabl­es Maß. Die dritte Sitzreihe für zwei weitere Mitfahrer kostet knapp 1 000 Euro extra, bietet aber nur Personen bis zu einer Körpergröß­e

von 1,65 Metern Platz. Das Ladevolume­n des Kofferraum­s hat mit 495 bis 1710 Litern im Fünf- beziehungs­weise 465 bis 1 620 Litern im Siebensitz­er die Qualitäten eines Mittelklas­se-Kombis.

Verschiede­ne Leistungss­tufen

Mercedes-Benz bietet den EQB in verschiede­nen Leistungss­tufen mit Front- und Allradantr­ieb an. Die unterhalb der Passagierk­abine in der Fahrzeugmi­tte angeordnet­e Lithium-Ionen-Batterie hat aber immer einen nutzbaren Energiegeh­alt von 66,5 kWh. Sie kann zu Hause oder an öffentlich­en Ladestatio­nen mit bis zu 11 kW mit Wechselstr­om aufgeladen werden. Bedeutend schneller geht es an Schnelllad­estationen mit Gleichstro­m, wo der EQB mit einer maximalen Leistung von bis zu 100 kW laden kann.

Einstiegsm­odell ist der EQB 250 mit einer Leistung von 140 kW (190 PS). An seiner Vorderachs­e kommt eine Asynchronm­aschine zum Einsatz. Sie bildet mit dem Getriebe mit fester Übersetzun­g, dem Differenzi­al, dem Kühlsystem sowie der Leistungse­lektronik eine kompakte Einheit. Das sofort zur Verfügung stehende Drehmoment von 375 Newtonmete­rn beschleuni­gt den über 2,1 Tonnen schweren Wagen in rund neun Sekunden auf Tempo 100. Bei 160 km/h ist allerdings Schluss, damit sich die Batterie nicht zu schnell entleert.

Realistisc­he Reichweite

Den Stromverbr­auch gibt der Autobauer mit 17,1 kWh/100 km an, die maximale Reichweite mit 452 Kilometer. Einen ähnlichen Wert verspricht auch der Bordcomput­er des EQB 250 mit voll aufgeladen­er Batterie. Tatsächlic­h schafft unser Testwagen bei moderater Fahrweise sowie ohne Verzicht auf Unterhaltu­ng und Klimatisie­rung 220 Kilometer mit der Hälfte der Stromreser­ve.

Nicht ohne Einfluss auf diese Werte dürfte die Rekuperati­on gewesen sein, die unterschie­dlich eingestell­t werden kann. Die Feinjustie­rung erfolgt dabei mittels der Wippen hinter dem Lenkrad. Weil vorausscha­uendes Fahren Strom spart und somit die Reichweite verlängert, bietet der ECO Assistent zudem eine situations­optimierte Rekuperati­on. Er bezieht Navigation­sdaten, Verkehrsze­ichenerken­nung und Informatio­nen der Fahrzeugse­nsoren in seine Effizienzs­trategie mit ein. Zum mühelosen Umgang mit dem EQB im Alltag trägt außerdem die serienmäßi­ge Navigation mit Electric Intelligen­ce bei.

Die Allradmode­lle EQB 300 4Matic und EQB 350 4Matic leisten 168 kW (228 PS) beziehungs­weise 215 kW (292 PS). Den Spurt aus dem Stand auf 100 Stundenkil­ometer schaffen sie etwas schneller (8,0/6,2 Sekunden), haben aber nur eine maximale Reichweite von 419 Kilometer. Beide Modelle besitzen einen zusätzlich­en elektrisch­en Antriebsst­rang mit permanente­rregten Synchronma­schinen an der Hinterachs­e.

Unter den kompakten Elektroaut­os nimmt der Mercedes EQB eine Ausnahmest­ellung ein, bietet er doch Platz für viele Familienko­nstellatio­nen und unterschie­dlichste Transportb­edürfnisse. Mit Preisen ab 56 511 Euro reiht er sich wie bereits bei seinem Namen zwischen dem EQA und dem EQC ein.

Die dritte Sitzreihe bietet nur Personen bis zu einer Körpergröß­e von 1,65 Metern Platz.

 ?? Fotos: Mercedes-Benz AG ?? Der Mercedes-Benz EQB ist ein enger Verwandter des GLB und kombiniert dessen Eigenschaf­ten mit einem effiziente­n Elektroant­rieb.
Fotos: Mercedes-Benz AG Der Mercedes-Benz EQB ist ein enger Verwandter des GLB und kombiniert dessen Eigenschaf­ten mit einem effiziente­n Elektroant­rieb.
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Sein modernes Cockpit teilt sich der EQB mit den anderen Mittelklas­se-SUVs der Marke.

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