Tesla öffnet sein Charger-Netz
In Luxemburg können nun auch Fremdmarken die Ladestationen nutzen
Die Zeiten, in denen Tesla-Fahrer sich an ihrem exklusiven eigenen Ladenetzwerk erfreuen können, sind in Europa langsam aber sicher vorbei. Seit November 2021 öffnet die Marke ihr Ladenetzwerk Stück für Stück auch für Fremdmarken, um sich eine zusätzliche lukrative Einnahmequelle zu sichern. Mit über 35 000 Superchargern weltweit verfügt der Konzern über das größte Ladenetzwerk der Welt.
Auch am Mënsbech Supercharger an der A1 müssen sich nun Tesla-Fahrer die markeneigenen Schnellladesäulen mit anderen Fabrikaten teilen. Neben Luxemburg hat die US-Marke auch verschiedene ausgewählte Lade-Standorte in Deutschland, Dänemark, Finnland und der Schweiz für Fremdmarken freigeschaltet, wie teslamag.de berichtet. Bereits mit dem letzten Schwung an Freischaltungen wurde das Supercharger-Netz mit über 2 900 nutzbaren Ladesäulen zum größten öffentlichen Schnellladenetz in Europa. Langfristig plant Tesla, alle Supercharger für Fremdmarken freizuschalten. Damals war der Arlon Supercharger rund fünf Kilometer von der luxemburgischen Grenze für andere Fabrikate geöffnet worden.
Wer keinen Tesla fährt, erhält via Tesla-App Zugang zum Supercharger-Strom, über die sich die Ladesäulen für das eigene Auto freischalten lassen, nachdem man seine Zahlungsdaten hinterlegt hat. Tesla-Fahrer laden dabei günstiger als Fremdfabrikate. Fahrer anderer Marken können aber ein Monatsabo abschließen, um den Supercharging-Preis zu senken.
Mangelware Schnellladesäulen
Schnellladesäulen sind in Luxemburg noch Mangelware. Tatsächlich erhöht sich die Zahl durch die vier Tesla-Ladesäulen in Münsbach erheblich, was die schwache Schnelllade-Infrastruktur im Land verdeutlicht. Die Aire de Capellen an der A6 und die Aire de Berchem an der A3 (Richtung Frankreich) sind bis dato die einzigen Autobahn-Standorte im Land, an welchen Elektrofahrer ihren Wagen schnell aufladen können.
Eigentlich sollte der Ausbau bereits deutlich weiter fortgeschritten sein, wegen Lieferschwierigkeiten der Ladesäulen habe es aber deutliche Verzögerungen gegeben, so das Verkehrsministerium. Bis zu den Sommerferien wolle man aber die größeren Autobahnraststätten mit Schnellladern ausgerüstet haben.