Schelmischer „Petit Nicolas“
Luxemburger Koproduktionen räumen ab beim Festival du Film d’Animation in Annecy
2022 wird ein „Grand Cru“für die Luxemburger Filmbranche. Nach einer Charme-Offensive bei den Filmfestspielen in Cannes mit vielen Nominierungen und zwei Darstellerpreisen, war der Filmfestival d’Annecy, der dem Zeichentrickfilm vorbehalten ist, nicht weniger erfolgreich für die Luxemburger Produktionsgesellschaften und ihre Koproduktionen.
Drei Filme, die zum Teil in Luxemburg gezeichnet, animiert und vertont wurden, standen in dem französischen Alpenstädtchen beim größten europäischen Festival des Zeichentrickfilms im Hauptwettbewerb, und alle drei wurden am Ende auch ausgezeichnet, einer gar mit dem Hauptpreis, dem „Cristal d'Annecy“. Nach sechs Tagen ging das Festival an diesem Samstag zu Ende.
„Cristal d'Annecy“für „Le Petit Nicolas“
„Le Petit Nicolas – Qu’est-ce qu’on attend pour être heureux“, die Geschichte um den lachenden und schelmischen kleinen Jungen, den Jean-Jacques Sempé et René Goscinny irgendwo zwischen Montmartre und Saint-Germain-desPrés als „Le Petit Nicolas“zum Leben erweckt haben, wurde dabei als bester Animationsfilm im Hauptwettbewerb der Langspielfilme prämiert. Bidibul Productions aus Luxemburg hat diesen Film von Amandine Fredon et Benjamin Massoubre koproduziert, unterstützt wurde er vom Film
Fund Luxembourg, und daran gearbeitet haben das Studio 352, Onyx Lux 3D und Philophon. Dieser Zeichentrickfilm hatte seine Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes, lief dort außer Wettbewerb, und das Drehbuch schrieb Anne Goscinny, die Tochter von René Goscinny.
Insgesamt drei Filmpreise für Luxemburg
Zwei weitere Koproduktionen aus Luxemburg waren beim Festival in Annecy im Rennen, „My Love Affair with Marriage“und „Saules aveugles, femme endormie“. Beide Filme teilen sich am Ende die „Mention du Jury“.
„My Love Affair with Marriage“von Signe Baumane wurde koproduziert von der Luxemburger
Filmgesellschaft Antevita Films von Raoul Nadalet. „Saules aveugles, femme endormie“, eine Filmadaption von drei Novellen des japanischen Beststellerautors Haruki Murakami, wurde derweil von Doghouse Films um Pierre Urbain und David Mouraire koproduziert. Regisseur ist Pierre Földes.
Der Preis der Jury in Annecy ging diesmal an „Interdit aux chiens et aux Italiens“von Alain Ughetto, der darin die Geschichte seiner Großeltern erzählt, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Wiege ihrer Familie in Norditalien aufgebrochen sind, um in Frankreich ein neues Leben zu beginnen.
Zehn Animationsfilme waren für den Hauptwettbewerb des Festivals von Annecy ausgewählt, einem wichtigen Treffpunkt für Animationsfilme, der nach zwei Jahren Pandemie nun wieder vollständig als Präsenzveranstaltung stattfand. Das 1960 gegründete Event verzeichnete in diesem Jahr historische Besucherzahlen: 13 248 akkreditierte Festivalbesucher aus 106 Ländern, was einem Anstieg von acht Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019 entspricht.
Das Festival in Annecy umfasst auch einen Filmmarkt, bei dem sich der Luxemburger BTS Film d'Animation der Handwerkerschule präsentierte. Die Veranstaltung dient auch als Schaufenster der kommenden Zeichentrickfilme. So zeigte Doghouse Films in der Sparte „Work in Progress“erste Filmsequenzen von „Nina et les contes du hérisson“von Alain Gagnol und Jean-Loup Felicioli, einem Kinderfilm, der nächstes Jahr seine Premiere haben wird, derweil die Gebrüder Blies von der Firma a_Bahn auf dem Filmmarkt ihr Projekt „Melancholia“präsentierten. propose de faire découvrir notre environnement et plus particulièrement les oiseaux des jardins. Dans un jardin étonnant, de jolis nichoirs accueillent plumes, becs, oeufs, partenaires de scène de la danseuse. Un chant d’oiseau, un claquement de bec, un saut… «Pépiements» est une pièce dansée sur la nature et pour la nature, dans laquelle les petits perfectionnent leur écoute, leurs observations et sensibilité musicale. Quoi de plus gracieux qu’un battement d’ailes? Quoi de plus mélodieux qu’un chant à l’aube? Quoi de plus accueillant qu’un nid? Le mouvement est à la fois chorégraphique et sonore, grâce à la composition d’un univers musical qui hulule, cancane, croasse, bavarde et chante en harmonie avec la musique de Tchaikowski, Alexandre Desplat et Dorothy Lamour. C.
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