Luxemburger Wort

Surren, Jucken, Kratzen

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Da war es, das bereits lange geplante Wochenende. Die Idee: wandern und zelten im Pfälzerwal­d. Einfach mal raus in die Natur.

Durch die Wälder ziehen, die Ruhe genießen und mit ein wenig Glück ein paar Tiere entdecken. Die einzelnen Zeltplätze sind von der pfälzische­n Forstverwa­ltung vorgegeben und müssen reserviert werden. Jedoch ist wegen der Corona-Pandemie der Andrang auf die Plätze so groß, dass es leider nicht mehr möglich ist, sich kurzfristi­g ein Wochenende auszusuche­n. Es heißt also: Monate im Voraus planen. Da ich nicht zum ersten Mal mit Zelt und Rucksack unterwegs war, gab es eigentlich keinen Grund, mir Sorgen zu machen.

Beim kleinsten Hinsetzen wurde der Himmel schwarz.

Aber ich hatte nicht bedacht, dass am Wochenende das Thermostat über 38 Grad steigen sollte. Ist ja im Wald, da wird es sicherlich schön kühl, dachte ich. Ein wenig naiv ging es also auf Wanderscha­ft. Die ersten Schritte waren noch erträglich, aber schnell wurde es zur Tortur. Spätestens am Zeltplatz kam das Erwachen. Nichts mit kühler

Luft. Heiß und stickig war es. Noch gegen 23 Uhr meldete die Wetter-App über 28 Grad. Doch die Hitze war nicht das Schlimmste. Millionen an Fliegen und Stechmücke­n flogen durch die Luft. Surren, Jucken, Kratzen. Nicht einmal in Ruhe kochen war möglich. Beim kleinsten Hinsetzen wurde der Himmel schwarz; die Biester schlugen zu. Da half nur noch die Rettung ins Zelt. Um nicht zu sagen, in die Sauna. Sicher vor den Viechern – man hörte das Summen außen am Innenzelt – lag ich also schwitzend da. Um es kurz zu machen: Die Nacht war weder erholsam noch idyllisch. Am nächsten Morgen in der Früh ergriff ich die Flucht. So schön das Zelten im Wald auch ist, wenn es wieder so heiß wird, bleibe ich zu Hause – auch, wenn es anders geplant war. Jeff

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