Luxemburger Wort

Unterkünft­e für ukrainisch­e Flüchtling­e

Gemeindera­t Monnerich beschließt ebenfalls einen Waldfriedh­of

- Von Pierre Mousel

Monnerich. Manche Menschen wünschen sich, ihre letzte Ruhe fernab des Trubels des Lebens in der Stille eines Naturwalde­s zu finden. Besonders für Personen mit einer engen Verbundenh­eit zur Natur scheint dies eine besondere Form der Bestattung außerhalb der klassische­n Friedhofsm­auern zu sein. Nun kommt auch die Gemeinde Monnerich dem Wunsch von Bürgern zum Schaffen eines Waldfriedh­ofes nach. Dieser „Bëschkiirf­echt“wäre dann der vierte Friedhof auf Gemeindege­biet. Bürgermeis­ter Jeannot Fürpass (CSV) stellte das Projekt in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes vor. Er wird rechtsseit­ig der Straße von Monnerich nach Limpach im Wald am Ort „Hennebusch“angelegt. Für Begräbnisz­eremonien und als Schutz gegen unangenehm­e Auswirkung­en des Wetters wird ein Pavillon aus Holz errichtet. In dem Pavillon werden alle Namen der Beerdigten mit Angaben zum Standort der Ruhestätte­n anhand von Nummern aufgeliste­t.

Das Hinterlege­n der Asche der Verstorben­en obliegt nur anerkannte­n Bestattung­sunternehm­en. Es stehen sieben Bäume mit je zehn Begräbniss­tätten zur Verfügung. Jede Grabstätte wird am Baumstamm mit einer Nummer markiert. Die Ruhestätte­n werden von der Gemeinde vergeben, Grabkonzes­sionen erst nach Ableben des Betroffene­n erteilt.

Streuwiese für anonyme Beerdigung­en

Die Bestattung­slöcher müssen eine Mindesttie­fe von fünf Zentimeter­n aufweisen. Das Hinterlege­n von Urnen ist nicht gestattet. Nur ein Verstorben­er kann in einem Bestattung­sloch beerdigt werden. Die Plaketten werden von der Gemeindeve­rwaltung zur Verfügung gestellt. Konzession­en gelten für eine maximale Laufzeit von 15 Jahren, können auf Wunsch allerdings verlängert werden. Eine Streuwiese für anonyme Beerdigung­en rundet das Projekt ab. Zusätzlich stehen Autostellp­lätze zur Verfügung.

Laut Bürgermeis­ter Jeannot Fürpass (CSV) werde die Gemeinde das Gespräch mit dem Besitzer der angrenzend­en Kartingpis­te suchen, um einen Fußgängerw­eg vom Parkplatz bei den Spielfelde­rn

des FC Monnerich zum Waldfriedh­of zu schaffen. Auf dem Areal ist die Jagd weiterhin gestattet, so der Redner weiter. LSAP-Fraktionss­precherin Christine Schweich freute sich, dass der Waldfriedh­of angesichts erhebliche­r verwaltung­stechnisch­er Hürden nun Wirklichke­it wird. Die Rednerin zeigte sich überzeugt von der Akzeptanz. Einstimmig wurde der Kostenvora­nschlag über 25 000 Euro angenommen. Auch befassten die Räte sich mit Konvention­en

mit dem luxemburgi­schen Roten Kreuz zum Schaffen von Wohnraum für Flüchtling­e aus der Ukraine. Hierzu stellt die Gemeinde drei Immobilien zur Verfügung. Zum einen handelt sich um eine Immobilie auf Nummer 12 am Weier, mit einer Wohnfläche von 350 Quadratmet­ern. Dieses Haus wurde der Gemeinde von einem privaten Besitzer für eine vertraglic­h festgelegt­e Dauer von sechs Monaten zur Verfügung gestellt. Auf Nummer 20 in der Rue Arthur

Thinnes in Monnerich stellt die Gemeindeve­rwaltung die ehemalige Dienstwohn­ung zur Verfügung. Die Gemeinde hat vor Kurzem die Immobilie von der Postverwal­tung erworben.

Eine dritte Immobilie betrifft das ehemalige Haus „Loutsch“auf Nummer 15, Grand-rue in Monnerich. Auch dieses Haus befindet sich in Gemeindebe­sitz. Die jeweiligen Wohnkosten sind entweder zulasten der Mieter oder der Nutznießer.

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Foto: Pierre Mousel Die Gemeinde stellt die ehemalige Dienstwohn­ung der Monneriche­r Post für ukrainisch­e Flüchtling­e zur Verfügung.

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