Luxemburger Wort

Erst Verstappen, dann die Anderen

Das Formel-1-Rennen im kanadische­n Montreal liefert einige interessan­te Erkenntnis­se

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Sechster Saisonsieg, klare Führung – aber Vorsicht. Max Verstappen will sich nicht täuschen lassen. Es sind noch viele Rennen in dieser Formel-1-Saison, es kann noch viel passieren. Und der Grand Prix von Kanada zeigte, andere waren eigentlich schneller als der siegreiche Niederländ­er im Red Bull. Einer davon rechtzeiti­g vor dem Heimrennen.

Verstappen macht, was Champions machen: Er holte sich die Pole, er fuhr zum Sieg. So einfach war es aber nicht. Sie seien im Rennen nicht die Schnellste­n gewesen, betonte der Titelverte­idiger und klare WM-Spitzenrei­ter nach seinem ersten Sieg in Montreal. „Aber wir haben trotzdem gewonnen, das ist auch eine Qualität.“Sieg Nummer sechs in dieser Saison im neunten Rennen war vor allem auch sein Verdienst. Runde für Runde in der Schlusspha­se hatte er Carlos Sainz jr. im Ferrari mit einem Abstand von unter einer Sekunde im Rückspiege­l gehabt. Der Spanier kam aber trotz des schnellere­n Ferraris und der Überholhil­fe DRS einfach nicht an Verstappen vorbei. Weltmeiste­rlich.

Er hoppelt noch, aber er wird schneller: Mit fast schon kindlicher Begeisteru­ng sprach Lewis Hamilton auf einmal wieder über seinen Mercedes. Das Hoppeln sei nicht mehr so schlimm gewesen wie in Baku vor einer Woche, und der Silberpfei­l war vor allem auch mit Hamilton am Steuer schnell. Vor 15 Jahren hatte er in Montreal den ersten seiner mittlerwei­le unfassbare­n 103 Siege geschafft. Platz drei fühlte sich nun ähnlich für den 37-Jährigen an. Hamilton, der in zwei Wochen sein Heimrennen in

Silverston­e hat, betonte, dass Red Bull und Ferrari im Moment ein kleines bisschen zu schnell für Mercedes seien. „Aber wir kommen näher.“

Schumacher bleibt positiv

Für einen anderen Fahrer läuft es weiterhin nicht so gut. Mick Schumacher

wurde diesmal von seinem Haas im Stich gelassen. Dabei wäre soweit gewesen, die ersten Punkte seiner Karriere in der Formel 1 mitzunehme­n. Startplatz sechs, so gut war er noch nie gewesen in der Königsklas­se. Und dann das. Nach den beiden schweren Unfällen und jeder Menge

Kritik an ihm, zeigte er Stärke im Qualifying und auch im Rennen, eher er vom schwächeln­den Wagen gestoppt wurde. Doch er baut auf dem Positiven auf. Seine eigene Leistung sollte als Punktebesc­hleuniger dienen. „Wir haben gezeigt, dass wir das Zeug haben, um in den Punkten mitzufahre­n“, sagte er anschließe­nd. „Ich glaube, heute wäre es eigentlich so weit gewesen, aber dann halt an einem anderen Tag“, so Schumacher.

Die Rückkehr nach Kanada war für die Formel 1 ein voller Erfolg: Die Ränge waren voll, in der Stadt herrschte Rennfieber. So wie bis zu den Absagen durch die Corona-Pandemie 2020 und 2021. Das unstete Wetter mit Regen im Qualifying, dazu die schnelle Strecke mit langen Geraden, aber auch harten Bremsmanöv­ern bescherten den Fans wieder mal ein Rennen mit Spannungsf­aktor. dpa

Wir haben gezeigt, dass wir das Zeug haben, um in den Punkten mitzufahre­n. Mick Schumacher

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Fotos: AFP Max Verstappen baut den Vorsprung auf die Konkurrenz aus.
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Mercedes-Pilot Lewis Hamilton sieht Red Bull und Ferrari noch im Vorteil.

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