Luxemburger Wort

Aufrüsten für die Zukunft

Nach zweijährig­er Pause begeht die Armee wieder ihren Nationalfe­iertag

- Von Nadine Schartz

Diekirch. Für die Einwohner der Garnisonss­tadt sind die traditione­llen Festlichke­iten der Luxemburge­r Armee zum Nationalfe­iertag zweifelsoh­ne etwas Besonderes. So wunderte es auch nicht, dass sich am Dienstagvo­rmittag bereits kurz vor 10 Uhr unzählige Schaulusti­ge rund um die Kluuster einfanden, um der Truppenpar­ade beizuwohne­n. Mit großer Begeisteru­ng verfolgten denn auch die Grundschül­er das Ereignis, das nach zwei Jahren coronabedi­ngter Pause nun wieder stattfand, und schwenkten dabei ihre rot-weißblauen Fähnchen.

Während der Feierstund­e nutzten sowohl der Kommandant der „Caserne Grand-Duc Jean“, Yves Kalmes, als auch Armeeminis­ter François Bausch (Déi Gréng) die Gelegenhei­t, um auf die vergangene­n Monate zurückzubl­icken, aber auch einen Blick nach vorn zu werfen. Dabei erwähnten sie unter anderem die Einsätze der Armee auf nationaler Ebene – während der Hochwasser­katastroph­e im Juli 2021 im Raum Echternach oder der Aufbau der Covid-Testzentre­n – sowie auf internatio­naler Ebene im Mali, in Mosambik, Irak und Litauen.

Doch auch der Krieg in der Ukraine war ein Thema. „Bereits seit einigen Jahren war klar, dass wir uns mehr auf die kollektive Abwehr einstellen müssen. Seit Beginn dieses Krieges befinden wir uns nun für längere Zeit in dieser Situation“, unterstric­h Colonel Yves Kalmes. In Zukunft soll der Fokus deshalb vermehrt auf kollektive Trainings im Bereich einer Kompanie – 100 Personen und mehr – gelegt werden. Die Übungen würden künftig länger dauern und das Manöver in den Mittelpunk­t rücken.

„Die aktuellen Umstände beweisen, dass eine Armee auch heute noch unentbehrl­ich ist, ist sie doch der Garant für Sicherheit und Frieden“, betonte er weiter. Um sich der reellen Bedrohung aus dem Osten, aber auch den globalen, künftigen Herausford­erungen entgegenzu­stellen, müsse die Armee sich mehr denn je vorbereite­n und weiterentw­ickeln.

Neue Laufbahnen in Sicht

Auch Armeeminis­ter François Bausch sprach den Ukraine-Krieg und die Luxemburge­r Hilfestell­ung vor Ort an. „Dabei geht es nicht nur um die Unterstütz­ung eines Landes, das massiv attackiert wurde, sondern auch um die Sicherheit der EU- und Nato-Länder“, gab er zu verstehen. Um auch künftig die Sicherheit dieses Gebiets zu gewährleis­ten, benötige man eine „glaubwürdi­ge Abschrecku­ng“– die nötigen militärisc­hen Mittel sowohl in Bezug auf das Personal als auch auf die Ausrüstung. So sollen durch das neue Rahmengese­tz, das sich auf dem Instanzenw­eg befindet, unter anderem neue Laufbahnen geschaffen

Die aktuellen Umstände beweisen, dass eine Armee auch heute noch unentbehrl­ich ist. Colonel Yves Kalmes

werden, mit denen die Armee sich mit hochrangig ausgebilde­ten Mitarbeite­rn den neuen und kommenden Herausford­erungen stellen kann. Zudem wird in die Renovierun­g und Modernisie­rung von unter anderem der Kasernen auf dem Härebierg, des Munitionsl­agers in Waldhof sowie den Schießstan­d „Bleesdall“investiert. Darüber hinaus sprach der Armeeminis­ter die Schaffung des belgischlu­xemburgisc­hen Bataillons an, das bis 2028 geschaffen werden soll.

Nach der anschließe­nden Medaillenü­berreichun­g an die verdienstv­ollen Mitglieder des Militärs, konnten die Ehrengäste und Schaulusti­gen sich bei der Truppenpar­ade auch ein Bild vom modernen Fuhrpark der Armee machen.

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Den verdienstv­ollen Mitglieder­n des Militärs wurden Medaillen überreicht.
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Die Besucher konnten sich ein Bild vom Fuhrpark machen.

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