Luxemburger Wort

Stauseebrü­cke schwer beschädigt

Geländer muss nach massenweis­en Sprüngen ersetzt werden

- Von Steve Remesch

Lultzhause­n. Der außerorden­tlich große Besucheran­sturm am Obersauers­tausee am vergangene­n Wochenende und der respektlos­e Umgang vieler Badegäste mit den Anlagen hat weitreiche­ndere Folgen als zunächst absehbar. Die Schwimmbrü­cke zwischen Lultzhause­n und Liefringen, die Drehund Angelpunkt mehrerer sehr beliebter Wander- und Radtouren ist, ist derart schwer beschädigt worden, dass sie aus Sicherheit­sgründen gesperrt werden muss.

„Am Wochenende haben sich sehr viele Menschen auf der Brücke gedrängt“, erklärt Conny Koob, die Kommunikat­ionsbeauft­ragte des Naturpark Öewersauer im Gespräch mit dem „Luxemburge­r Wort“. „Das allein ist aber nicht das Problem, denn die Brücke ist so gebaut, dass sie diese Last tragen kann. Problemati­sch war, dass sehr viele Menschen von der Brücke ins Wasser gesprungen sind. Das ist eigentlich streng verboten, aber wir haben keine Handhabe, dieses Verbot auch durchzuset­zen.“

Durch die vielen Menschen, die auf und über das Brückengel­änder gestiegen sind, ist dessen Stabilität und Sicherheit nicht mehr gewährleis­tet. „Das Geländer muss nun abmontiert und erneuert werden“, führt Conny Koob aus. „Die Straßenbau­verwaltung hat bereits mit den Abbauarbei­ten begonnen.

Es wird keine Mühe gescheut, die Brücke so bald, wie nur möglich, wieder zugänglich machen zu können.“

Am späten Dienstagna­chmittag teilte die Straßenbau­verwaltung mit, dass die Arbeiten mehrere Tage

in Anspruch nehmen werden und die Brücke voraussich­tlich erst zum Donnerstag, dem 30. Juni, wieder geöffnet werden kann. Eine Umleitung für die betroffene­n Rundwege werde ausgewiese­n. Tatsächlic­h bleibt die Sperrung der

Brücke für Spaziergän­ger, Wanderer und Mountainbi­ker nicht ohne Folgen, da sämtliche Touren nun an dieser Stelle unterbroch­en sind. Direkte Alternativ­en, um den See an dieser Stelle trockenen Fußes zu überqueren, gibt es nicht. Der Umweg über die Staumauer beträgt rund zehn Kilometer, jener über die Misärsbréc­k gar mehr als 20 Kilometer.

Die Brücke hatte zudem erst jüngst Schlagzeil­en gemacht. Anfang Mai war ein Mädchen aus einer Gruppe von Teenagern von der Brücke vor ein Patrouille­nboot des CGDIS gestürzt und von der Bootsschra­ube erfasst worden. Die junge Frau erlitt dabei schwerste Verletzung­en am Bein. Zeugen zufolge, war das Opfer von Begleitern ins Wasser geschubst worden.

Problemati­sch war, dass sehr viele Menschen von der Brücke ins Wasser gesprungen sind. Conny Koob, Naturpark Öewersauer

 ?? Foto: Gerry Huberty / LW-Archiv ?? Sprünge von der Fußgängerb­rücke in den See sind streng verboten. Doch diese Vorschrift findet kaum Beachtung.
Foto: Gerry Huberty / LW-Archiv Sprünge von der Fußgängerb­rücke in den See sind streng verboten. Doch diese Vorschrift findet kaum Beachtung.

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