Ford-Werk in Saarlouis vor dem Aus
Standort im Saarland verlor gegen Valencia, wo künftig E-Autos gebaut werden
Saarlouis. Ford hat das Werk im spanischen Valencia für die Produktion von Elektrofahrzeugen ausgewählt und wird das Werk im Saarland bis Mitte des Jahrzehnts schließen.
Der US-Automobilhersteller erklärte, dass Gespräche mit den Gewerkschaften über eine „erhebliche“Anzahl von Stellenstreichungen an beiden Standorten in Europa beginnen würden, da für die Produktion von Elektrofahrzeugen weniger Mitarbeiter erforderlich seien. „Wir werden weniger Mitarbeiter benötigen, um unsere Elektromodelle zu bauen“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Ford Europa, Stuart Rowley, in einem Telefonat mit Reportern.
Das Werk in Saarlouis, in dem 4 600 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird noch bis 2025 das Modell Focus herstellen, so Rowley. Ford habe keine Pläne, dort danach noch andere Autos zu produzieren. Auch etwa 2 000 Arbeitsplätze bei Zulieferern sind deswegen gefährdet. Dass im Saarland das chinesische Unternehmen SVolt den Bau einer Batteriezellen-Fabrik plant, scheint bei Ford keinen großen Eindruck gemacht zu haben. Zumal die Errichtung der Fabrik nicht völlig sicher ist. An einer geplanten Investition in Höhe von zwei Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) in seinem wichtigsten europäischen Produktionsstandort in Köln hält der Konzern indes fest, um auch dort Elektrofahrzeuge herzustellen. Es seien noch keine Entscheidungen darüber getroffen worden, woher die Batterien für die in Europa hergestellten Elektroautos kommen sollen, sagte Rowley.
Neue Arbeitsplätze müssen her
Führende Politiker des Saarlandes wollen den US-Autohersteller
Ford nach dessen Nein zum Produktionsstandort Saarlouis stärker in die Pflicht zu nehmen. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sagte bei einer Sondersitzung des Landtages gestern in Saarbrücken, sie erwarte, dass Ford auch „eigene Ideen und Vorschläge“für Arbeitsplätze in Saarlouis über 2025 hinaus entwickle. „Die Ideen, die ich dazu kenne, die sind viel zu dürftig, viel zu vage, viel zu unkonkret und betreffen viel zu wenige Beschäftigte“, sagte sie.
Rehlinger kündigte an, sie wolle einen „Zukunftspakt“für den Industriestandort auf den Weg bringen: „Der Standort Saarlouis hat Zukunft – mit und ohne Ford.“
Rehlinger kündigte Verhandlungen mit Ford über Flächen an, die bisher dem Unternehmen gehören. Dort sollten „zeitnah“neue, zukunftsfeste Arbeitsplätze entstehen können. Sie erwarte auch „aktive Unterstützung aus Berlin und Brüssel“als Hilfe für den Strukturwandel im Saarland. Sie bekräftigte, das saarländische Angebot sei besser gewesen als das spanische. „Wütend sind wir, weil wir alles getan haben und feststellen müssen, dass der Wettbewerb nie fair war und wir gar nicht gewinnen konnten.“dpa/Bloomberg
beschäftigten Mitgliedern der Gewerkschaften GMB und Unite stimmten gestern dafür. Die genauen Daten für die Streiks sollen in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden. Die Gewerkschaften werfen BA vor, die während der Pandemie um zehn Prozent gekürzten Gehälter in der Management-Ebene wieder auf das ursprüngliche Niveau angehoben zu haben, nicht aber für die Mitarbeiter am Check-In. Die Airline verwies auf Verluste in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro während der Pandemie und betonte, die Mitarbeiter hätten anders als etwa Kabinenund Bodenpersonal ein Angebot für eine Einmalzahlung ausgeschlagen. dpa