Stahlkoloss auf Weltreise
Skulptur „Unitatis“eines österreichischen Künstlers beginnt Weltreise in Schengen
Schengen. Sie ist neun Meter hoch, besteht aus sieben Tonnen Edelstahl und ist von drei Ländern aus zu sehen: Die Metallskulptur „Unitatis“steht seit nun ein Jahr lang am Moselufer in Schengen. Das weltweit bekannte Dorf, Sinnbild für offene Grenzen, ist dabei die erste Station einer Weltreise, die das Kunstwerk angetreten hat.
Die Metallskulptur stellt zwei Hände dar, die einander am Handgelenk umgreifen, und steht für Zusammenhalt zwischen Menschen in Krisenzeiten. Der junge österreichische Künstler Martin Rehrl hat das Monumentalwerk während der Coronazeit sieben Monate lang gestaltet und insgesamt 1 500 Stunden Arbeitszeit hineingesteckt. Es besteht aus sechs Tonnen Edelstahlstäben, die mit einer Tonne Schweißdraht aus Bronze verbunden sind.
Im Film festgehalten
Zur feierlichen Enthüllung der Skulptur am Rande der Place des Étoiles wurde außerdem der Film „Salzburg. Eine Kunstgeschichte“von Daniel Ronacher gezeigt. In der Hommage an die österreichische Kulturstadt spielt die Entstehungsweise des Kunstwerks „Unitatis“eine große Rolle.
Die Weltreise der Skulptur hat in Schengen bereits eine spannende Entwicklung ausgelöst. Im Vorfeld hat die Valentiny Foundation zusammen mit der Gemeinde Schengen und der Kunsthilfe Salzburg einen Preis für junge Bildhauer ins Leben gerufen. Der „Sculpting Schengen Award“dreht sich um das Thema Solidarität und ist mit Preisen von 5.000 Euro, 3.000 Euro und 2.000 Euro dotiert. Die Gewinner sind außerdem eingeladen, im Oktober 2022 ihre Werke in der Valentiny Foundation auszustellen.
Tonnenschwerer Koloss
Als Platz für die Metallskulptur „Unitatis“hatte die Gemeinde den Standort unterhalb der Grenzbrücke herausgesucht, an dem vorher ein Stück der Berliner Mauer stand. Dieses wurde nun um 200 Meter versetzt. Nicht gerade einfach gestaltete sich der Aufbau des tonnenschweren Kolosses. Zuerst setzten die Arbeiter ein Podest aus mehreren Einzelstücken zusammen. Dann wurde die Skulptur mit einem Lastwagen angeliefert und von einem Autokran auf ihren Bestimmungsort gehievt.
Bei der Enthüllung sagte Bürgermeister Michel Gloden: „Wir sind sehr stolz, dass Schengen die erste Station der Weltreise von ‚Unitatis‘ ist.“Tourismusminister Lex Delles fügte hinzu: „Ich freue mich, dass wir das Kunstwerk hier an diesem wichtigen Ort für den europäischen Gedanken enthüllen, um mit Kunst Menschen zu verbinden.“Künstler Martin Rehrl appellierte, auch in Krisenzeiten den Glauben an Solidarität und Zusammenhalt nicht zu verlieren.
Die Skulptur wird noch bis Juni 2023 in Schengen zu sehen sein. Welche Station auf ihrer 20-jährigen Reise die nächste sein wird, ist noch nicht bekannt. vb