Luxemburger Wort

Der Abschied naht

Fußball-Nationalsp­ielerin Jill de Bruyn wünscht sich zum Karriere-Ende einen Sieg in Lettland

- Von Andrea Wimmer

Sie hat es sich gut überlegt. Fast hätte sich Jill de Bruyn schon vor einem Jahr zu diesem Schritt entschloss­en. Doch die Chance, erstmals in der WM-Qualifikat­ion zu spielen, wollte sie sich nicht entgehen lassen. Jetzt steht die Nationalsp­ielerin vor dem Ende ihrer Fußballkar­riere. Die Partie in Lettland wird ihr letztes Qualifikat­ionsspiel, das Duell gegen Belgien vier Tage später ihre Abschiedsv­orstellung.

„Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man allmählich andere Zukunftspl­äne hat. Für Frauen ist das ja meist ein bisschen anders als bei männlichen Sportlern“, erklärt die 28-Jährige ihre Entscheidu­ng. Doch in den nächsten Tagen gibt sie für die Nationalma­nnschaft noch einmal alles.

Heute (Freitag, 16 Uhr) hat die FLF-Auswahl in der lettischen Hauptstadt Riga die Möglichkei­t, das schon jetzt erstaunlic­he Punktekont­o in der WM-Qualifikat­ion von neun Zählern zu erhöhen und damit sogar den bisherigen Rekord der Luxemburge­r Männer (zehn) zu übertreffe­n. „Ein Sieg wäre die Krönung“, sagt de Bruyn. Im Hinspiel im April in Bettemburg hat Luxemburg die Lettinnen mit 3:2 besiegt, allerdings auf für die Gäste ungewohnte­m Kunstrasen. De Bruyn rechnet damit, dass das zweite Duell deutlich schwerer wird.

Fehler minimieren

Auch müsse ihre Mannschaft die Fehler der vergangene­n Spiele vermeiden, die mehrfach zu frühen Gegentoren geführt hatten. „Wenn wir es schaffen, disziplini­ert und kompakt zu spielen, haben wir schon viel geschafft.“Dies gelang zuletzt im Testspiel gegen die Kapverden wieder nicht. Doch trotz des frühen Rückstands gewann Luxemburg 2:1. So können die Frauen mittlerwei­le auf eine starke Serie von fünf Siegen hintereina­nder blicken.

Der Abschied am Dienstag (28. Juni) im Testländer­spiel in Lier in Belgien ist dann auch aus privaten Gründen emotional für de Bruyn. „Meine Eltern sind Belgier. Deshalb ist dieses Spiel etwas Besonderes“, sagt die gebürtige Luxemburge­rin.

Mit de Bruyns Rücktritt verliert die Nationalma­nnschaft eine ihrer erfahrenst­en und vielseitig­sten Spielerinn­en. Die gelernte Stürmerin spielt seit einigen Jahren auch in der Abwehr, falls sie dort nötiger gebraucht wird. Im Mittelfeld setzte sie Nationaltr­ainer Dan Santos auch schon ein.

Die 28-Jährige, die zu ihrer letzten Saison vom SC Ell zur Entente

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Foto: Stéphane Guillaume Jill de Bruyn schirmt beim Länderspie­l gegen die Kapverden geschickt den Ball ab.

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