Der Abschied naht
Fußball-Nationalspielerin Jill de Bruyn wünscht sich zum Karriere-Ende einen Sieg in Lettland
Sie hat es sich gut überlegt. Fast hätte sich Jill de Bruyn schon vor einem Jahr zu diesem Schritt entschlossen. Doch die Chance, erstmals in der WM-Qualifikation zu spielen, wollte sie sich nicht entgehen lassen. Jetzt steht die Nationalspielerin vor dem Ende ihrer Fußballkarriere. Die Partie in Lettland wird ihr letztes Qualifikationsspiel, das Duell gegen Belgien vier Tage später ihre Abschiedsvorstellung.
„Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man allmählich andere Zukunftspläne hat. Für Frauen ist das ja meist ein bisschen anders als bei männlichen Sportlern“, erklärt die 28-Jährige ihre Entscheidung. Doch in den nächsten Tagen gibt sie für die Nationalmannschaft noch einmal alles.
Heute (Freitag, 16 Uhr) hat die FLF-Auswahl in der lettischen Hauptstadt Riga die Möglichkeit, das schon jetzt erstaunliche Punktekonto in der WM-Qualifikation von neun Zählern zu erhöhen und damit sogar den bisherigen Rekord der Luxemburger Männer (zehn) zu übertreffen. „Ein Sieg wäre die Krönung“, sagt de Bruyn. Im Hinspiel im April in Bettemburg hat Luxemburg die Lettinnen mit 3:2 besiegt, allerdings auf für die Gäste ungewohntem Kunstrasen. De Bruyn rechnet damit, dass das zweite Duell deutlich schwerer wird.
Fehler minimieren
Auch müsse ihre Mannschaft die Fehler der vergangenen Spiele vermeiden, die mehrfach zu frühen Gegentoren geführt hatten. „Wenn wir es schaffen, diszipliniert und kompakt zu spielen, haben wir schon viel geschafft.“Dies gelang zuletzt im Testspiel gegen die Kapverden wieder nicht. Doch trotz des frühen Rückstands gewann Luxemburg 2:1. So können die Frauen mittlerweile auf eine starke Serie von fünf Siegen hintereinander blicken.
Der Abschied am Dienstag (28. Juni) im Testländerspiel in Lier in Belgien ist dann auch aus privaten Gründen emotional für de Bruyn. „Meine Eltern sind Belgier. Deshalb ist dieses Spiel etwas Besonderes“, sagt die gebürtige Luxemburgerin.
Mit de Bruyns Rücktritt verliert die Nationalmannschaft eine ihrer erfahrensten und vielseitigsten Spielerinnen. Die gelernte Stürmerin spielt seit einigen Jahren auch in der Abwehr, falls sie dort nötiger gebraucht wird. Im Mittelfeld setzte sie Nationaltrainer Dan Santos auch schon ein.
Die 28-Jährige, die zu ihrer letzten Saison vom SC Ell zur Entente