Luxemburger Wort

Putins gebrochene Zusagen

Die wahren und gefährlich­en Nazis sitzen nicht in der Ukraine, sondern in Moskau

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Als ich den Leserbrief „Plädoyer für Russland“im „Luxemburge­r Wort“vom 22. Juni von Frau Berens gelesen habe, war ich ziemlich erstaunt, sowie schockiert. Dieser Brief hätte genau so gut von prorussisc­hen Medien verfasst sein können.

Russland unter Präsident Wladimir Putin hat am 24. Februar einen völkerrech­tswidrigen Angriffskr­ieg gegen die Ukraine begonnen in dem allerschli­mmsten Kriegsverb­rechen verübt werden. Russland, das flächenmäß­ig größte Land dieser Erde, wird von dem Autokraten Putin und seiner Oligarchen­clique auf äußerst korrupte Art und Weise regiert. Es gibt keine freie Presse; nur die staatlich kontrollie­rten Medien; Regimekrit­iker werden mit fadenschei­nigen Argumenten jahrelang eingesperr­t oder gleich ermordet. Dies sind alles Parallelen zu dem Naziregime, welches Europa vor 82 Jahren in den Zweiten Weltkrieg geführt hat!

Seit Putin an der Macht ist, hat er schon jede Menge kriegerisc­he Eingriffe verübt (Tschetsche­nien, Georgien, Annexion der Krim/Anzettelun­g des Aufstandes in der Ostukraine, Syrien). Putin ist ein notorische­r Lügner; er hat wiederholt versichert, dass er die Ukraine nicht angreifen würde; ebenso werden systematis­ch die in der Ukraine verübten Gräuel geleugnet. Er kann den Zerfall der früheren Sowjetunio­n und die damit einhergehe­nde politische Schwächung nicht akzeptiere­n.

Betreffend der Ukraine hat er mittlerwei­le eine krankhafte Obsession entwickelt und sieht es als seine historisch­e Aufgabe, die Einheit aller russischen Völker wiederherz­ustellen, und damit in die Geschichts­bücher eingehen.

Es werden bewusst zivile Ziele, sowie medizinisc­he Infrastruk­tur angegriffe­n, um somit Schrecken zu verursache­n und den Rückhalt der ukrainisch­en Verteidige­r zu brechen. Hierzu setzt er vermehrt tschetsche­nische Kämpfer ein, welche für ihre schrecklic­he Brutalität bekannt und gefürchtet sind.

Es wird ein systematis­cher Genozid ähnlich dem der 1930er Jahre des vergangene­n Jahrhunder­ts an der ukrainisch­en Bevölkerun­g durchgefüh­rt. Damals wie heute war das Motiv Moskaus die Brechung der ukrainisch­en Unabhängig­keitsbeweg­ung.

Nach ihrer Unabhängig­keit war die Ukraine kurzfristi­g durch auf ihrem Territoriu­m stationier­ten Interkonti­nentalrake­ten zu einer bedeutende­n Atommacht geworden. Sie hat durch ihren Verzicht und Abbau der Kernwaffen von Russland, sowie den USA Sicherheit­sgarantien erhalten. Diese beinhalten Anerkennun­g ihrer Unabhängig­keit, Souveränit­ät und territoria­le Integrität, sowie keine Atomwaffen gegen sie einzusetze­n.

Die ersten drei Zusagen hat Putin schon seit der Annexion der Krim und Anzettelun­g des Aufstandes im Donbass gebrochen. Putin wird genauso als Schlächter in die Geschichte eingehen wie vor ihm Adolf Hitler, Josef Stalin oder Pol Pot.

Noch eine Bemerkung zu den sogenannte­n „ukrainisch­en Nazis“: Diese Spezies gibt es überall auf der Welt, und wird es auch weiter geben solange die Menschheit besteht. Wenn sie von demokratis­chen Regierunge­n überwacht werden, sind sie aber einigermaß­en zu beherrsche­n. Die wahren und gefährlich­en Nazis sitzen nicht in der Ukraine, sondern in Moskau und Peking!

Charles Petry, Bettel

Dies ist eine Antwort zum Leserbrief „Plädoyer für Russland“vom 22. Juni 2022.

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Foto: AFP Putin werde als Schlächter in die Geschichte eingehen, prophezeit der Verfasser dieses Briefes.

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