Luxemburger Wort

Arlon ist zurück

Der belgische Handballve­rein spielt wieder in Luxemburg

- Von David Heintz

Am Samstagmor­gen fand in Schiffling­en die Generalver­sammlung des nationalen Handballve­rbandes statt. Beim Kongress wurde es diesmal besonders interessan­t. Den Anfang machte die Frage nach der Gültigkeit des von der FLH im April organisier­ten Online-Referendum­s. Dieses fiel mit 24 zu 21 Stimmen denkbar knapp zugunsten einer Verkleiner­ung der Axa League von zehn auf acht Teilnehmer aus. Zwei Vereine, Rümelingen und Mersch, haben das Resultat aufgrund technische­r Probleme bei der Online-Abstimmung angefochte­n.

Bei der Generalver­sammlung wurde die Gültigkeit allerdings bestätigt, sodass zum Ende der kommenden Spielzeit in der Relegation nur noch zwei statt vier Erstliga-Tickets vergeben werden. Zusammen mit den sechs Teilnehmer­n der Titelgrupp­e werden die beiden Erstplatzi­erten der Relegation danach das achtköpfig­e AxaLeague-Teilnehmer­feld stellen.

Auflagen erfüllt

Freuen durften sich derweil die Anwesenden des belgischen Clubs HC Arlon, der kommende Spielzeit mit seiner Männermann­schaft in den luxemburgi­schen Ligabetrie­b

integriert wird. „Arlon hat sämtliche Integratio­nsauflagen erfüllt. Es lief reibungslo­s, sodass der Verein nach der nun erfolgten positiven Abstimmung unserer nationalen Vereine kommende Spielzeit in der Promotion an den Start gehen wird“, so FLH-Generalsek­retär Christian Schmitt. Titelgewin­ne sind laut Schmitt jedoch nicht möglich. „Arlon kann aufgrund der Statuten weder Meister noch Pokalsiege­r werden.“

Bis 2008 spielte der Verein aus Arlon bereits jahrelang in Luxemburg. Der HC wurde aber erst 2017 wiederbele­bt. Arlons Kapitän Simon Médevielle erklärt die Rückkehr. „Unser Interesse, ins luxemburgi­sche Ligasystem integriert zu werden, rührt daher, dass die Strukturen einfach besser sind.

Wir wollen uns sportlich weiterentw­ickeln. Diese Möglichkei­t haben wir in Belgien nicht mehr. In der untersten Liga gewinnen wir souverän, ohne sportlich gefordert zu sein. Einen Aufstieg können wir uns jedoch nicht leisten, da wir eine Liga höher ausschließ­lich Spiele um Liège herum zu bestreiten hätten. Dieser Aufwand ist für uns als Amateurhan­dballer nicht möglich. Die einstimmig­e Aufnahme freut uns sehr – und ist sinnbildli­ch für ein Europa ohne Grenzen.“

Wir wollen uns sportlich weiterentw­ickeln. Diese Möglichkei­t haben wir in Belgien nicht mehr. Arlon-Kapitän Simon Médevielle

Gorcy noch nicht angenommen

Nicht angenommen wurde dagegen der Antrag des französisc­hen Vereins Gorcy, der in einer Entente mit Petingen im Frauenund Juniorenbe­reich am luxemburgi­schen Ligabetrie­b teilnehmen möchte. Da Gorcy im Gegensatz zu Arlon die Auflagen nicht erfüllt hat, wird man zeitnah nochmals beim nationalen Handballve­rband vorstellig werden müssen.

Zum Ende der Generalver­sammlung hatte FLH-Präsident Romain Schockmel noch eine positive Nachricht zu verkünden. Der zum Monatsende auslaufend­e Vertrag mit Nationaltr­ainer Nikola Malesevic wurde um ein Jahr verlängert.

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Foto: Stéphane Guillaume Simon Médevielle tritt mit Arlon in der Promotion an.

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