Arlon ist zurück
Der belgische Handballverein spielt wieder in Luxemburg
Am Samstagmorgen fand in Schifflingen die Generalversammlung des nationalen Handballverbandes statt. Beim Kongress wurde es diesmal besonders interessant. Den Anfang machte die Frage nach der Gültigkeit des von der FLH im April organisierten Online-Referendums. Dieses fiel mit 24 zu 21 Stimmen denkbar knapp zugunsten einer Verkleinerung der Axa League von zehn auf acht Teilnehmer aus. Zwei Vereine, Rümelingen und Mersch, haben das Resultat aufgrund technischer Probleme bei der Online-Abstimmung angefochten.
Bei der Generalversammlung wurde die Gültigkeit allerdings bestätigt, sodass zum Ende der kommenden Spielzeit in der Relegation nur noch zwei statt vier Erstliga-Tickets vergeben werden. Zusammen mit den sechs Teilnehmern der Titelgruppe werden die beiden Erstplatzierten der Relegation danach das achtköpfige AxaLeague-Teilnehmerfeld stellen.
Auflagen erfüllt
Freuen durften sich derweil die Anwesenden des belgischen Clubs HC Arlon, der kommende Spielzeit mit seiner Männermannschaft in den luxemburgischen Ligabetrieb
integriert wird. „Arlon hat sämtliche Integrationsauflagen erfüllt. Es lief reibungslos, sodass der Verein nach der nun erfolgten positiven Abstimmung unserer nationalen Vereine kommende Spielzeit in der Promotion an den Start gehen wird“, so FLH-Generalsekretär Christian Schmitt. Titelgewinne sind laut Schmitt jedoch nicht möglich. „Arlon kann aufgrund der Statuten weder Meister noch Pokalsieger werden.“
Bis 2008 spielte der Verein aus Arlon bereits jahrelang in Luxemburg. Der HC wurde aber erst 2017 wiederbelebt. Arlons Kapitän Simon Médevielle erklärt die Rückkehr. „Unser Interesse, ins luxemburgische Ligasystem integriert zu werden, rührt daher, dass die Strukturen einfach besser sind.
Wir wollen uns sportlich weiterentwickeln. Diese Möglichkeit haben wir in Belgien nicht mehr. In der untersten Liga gewinnen wir souverän, ohne sportlich gefordert zu sein. Einen Aufstieg können wir uns jedoch nicht leisten, da wir eine Liga höher ausschließlich Spiele um Liège herum zu bestreiten hätten. Dieser Aufwand ist für uns als Amateurhandballer nicht möglich. Die einstimmige Aufnahme freut uns sehr – und ist sinnbildlich für ein Europa ohne Grenzen.“
Wir wollen uns sportlich weiterentwickeln. Diese Möglichkeit haben wir in Belgien nicht mehr. Arlon-Kapitän Simon Médevielle
Gorcy noch nicht angenommen
Nicht angenommen wurde dagegen der Antrag des französischen Vereins Gorcy, der in einer Entente mit Petingen im Frauenund Juniorenbereich am luxemburgischen Ligabetrieb teilnehmen möchte. Da Gorcy im Gegensatz zu Arlon die Auflagen nicht erfüllt hat, wird man zeitnah nochmals beim nationalen Handballverband vorstellig werden müssen.
Zum Ende der Generalversammlung hatte FLH-Präsident Romain Schockmel noch eine positive Nachricht zu verkünden. Der zum Monatsende auslaufende Vertrag mit Nationaltrainer Nikola Malesevic wurde um ein Jahr verlängert.