Industriegeschichte virtuell erleben
Zeitreise in 3D in die letzte Arbeitsperiode der Kupfermine in Stolzemburg
Stolzemburg. Riesige Kupfervorkommen zogen in den vergangenen Jahrhunderten viele Investoren nach Stolzemburg, wo die Mine noch bis 1944 in Betrieb war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Großteil der Einrichtungen dem Erdboden gleichgemacht, aber Überreste der ehemaligen Kupfermine sind noch heute zu sehen. Seit 20 Jahren sind geführte Besichtigungen der Kupfermine bis 50 m unter Tage möglich. Seit Kurzem erwartet die Besucher ein weiteres Highlight: Eine virtuelle Zeitreise in die letzte und profitabelste Abbauperiode mittels Virtual-Reality-Brillen.
Auf der Grundlage von Fotomaterial, historischen Dokumenten und fotorealistischer Echtzeit-3DTechnologie wurden die nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörten Außengebäude wie Förderturm, Werkstätten und Büro digital wiederaufgebaut und animiert. Zwei im Kupfermuseum dauerhaft zur Verfügung liegende Virtual-Reality-Brillen bieten eine höchst interessante Möglichkeit, während drei Minuten mehr als 70 Jahre in die Vergangenheit zu reisen und dabei ein realistisches Bild vom Abbau des Kupfers zu erhalten und einen Einblick in den Arbeitsalltag der Bergleute zu erleben.
Authentische Darstellung des Minengeländes
Der Fremdenverkehrsverein aus Stolzemburg mit Fernand Zanter an der Spitze hatte das luxemburgische Unternehmen für interaktive 3D-Visualisierung Vizz damit beauftragt, das Projekt zu realisieren. Es wurde letztlich ein Vorzeigebeispiel für den Einsatz von Digitalisierung und VR-Technologie in Museen entwickelt. Obwohl nicht mehr sehr viele Fotos und Unterlagen existieren, die die Architektur und Funktionalität der früheren Anlage dokumentieren, ist es dennoch gelungen, mithilfe der 3D-Technologie eine authentische Darstellung vom gesamten Minengelände zu erzeugen.
Die Besichtigung der Kupfermine startet mit einem Briefing im Musée Koffergrouf auf der Nummer 5A, Rue Principale in Stolzemburg. Dort liegen auch die neuen 3D-Brillen bereit. Danach folgt ein rund 1,5 Kilometer langer Spaziergang entlang eines geologischen Lehrpfads bis hin zur Kupfermine, von wo es dann, ausgerüstet mit Helm und Stiefeln, rund 50 Meter tief unter die Erdoberfläche geht. Auf einem 400 Meter langen Rundgang wird man dann auf eindrucksvolle Art auf die damalige Arbeitsweise der Minenarbeiter eingeführt. Geführte Besichtigungen der Kupfermine werden von Ostern bis Ende Oktober an
Sonn- und Feiertagen organisiert. Von Mitte Juli bis Ende August sind täglich Führungen vorgesehen. Um in deren Genuss zu kommen, ist eine Online-Reservierung nötig über die Internetseiten www.visiteislek.lu oder www.stolzembourg.lu. Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr beim Museum. Weitere Informationen gibt es online unter: