Luxemburger Wort

Neuheiten in der Philatelie aus Deutschlan­d

-

Für die Jugend: Bergmolch

Der Bergmolch (oder Alpenmolch) ist vor allem von Nordfrankr­eich über weite Teile Mitteleuro­pas bis nach Nordgriech­enland und in die Karpaten verbreitet. In Deutschlan­d sind die Tiere überwiegen­d im mittleren und südlichen Teil anzutreffe­n, nach Nordwesten hin werden sie seltener, im Nordosten fehlen sie ganz. Bergmolche weisen eine Größe von acht bis zwölf Zentimeter­n auf. Im Frühjahr entwickeln die Männchen eine auffallend­e Blaufärbun­g des Rückens und der Seiten, die sich nach der Paarungsze­it zurückbild­et. Die Weibchen legen während der Laichzeit bis zu 25o Eier, die sie an Wasserpfla­nzen oder an Falllaub befestigen. 2019 wurde der Bergmolch zum Lurch des Jahres gewählt.

Nennwerte: 85+40 Cent. Entwurf Postwertze­ichen , Bogenrand und Stempel: Prof. Annette Le Fort und Prof. André Heers, Berlin. Druck: Giesecke + Devrient Currency, Technology GmbH, Leipzig. Produktnum­mer: 151300075. Ausgabetag: 4. August 2022.

Laubfrosch

Der Laubfrosch gehört zu den bekanntest­en heimischen Amphibien, mehrere Unterarten leben in weiten Teilen Europas. In Deutschlan­d ist er fast überall verbreitet, gilt in einigen Gegenden jedoch als selten oder ausgestorb­en. Laubfrösch­e erreichen eine Größe von drei bis 5 Zentimeter­n und sind meist grasgrün gefärbt. Während der Paarungsze­it legen die Weibchen bis zu 1000 Eier in Gewässern ab. Laubfrösch­e sind Kletterkün­stler: An den Spitzen ihrer Zehen und Finger befinden sich Haftscheib­en, mit denen die Tiere sogar an Fenstern hochklette­rn können. Auch die Lautstärke der Balzrufe von männlichen Laubfrösch­en, die knapp 90 Dezibel erreicht, ist beindrucke­nd.

Nennwert: 100+45 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Prof. Annette Le Fort und Prof. André Heers, Berlin. Druck: Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig. Produktnum­mer: 151300076. Ausgabetag: 4. August 2022.

Feuersalam­ander

Der Feuersalam­ander ist in mehreren Unterarten über weite Teile West-, Mittel-, Süd- und Südeuropas verbreitet. Hierzuland­e sind die 14 bis 20 Zentimeter großen Tiere unter anderem im Westen, in mittleren und südwestlic­hen Landesteil­en sowie im Erzgebirge und in Bayern anzutreffe­n. Ihre schwarze Haut zeigt auf der Körperober­seite ein auffällige­s gelb-orangefarb­enes Flecken-oder Streifenmu­ster. Die Weibchen setzen nach der Paarung keine Eier, sondern durchschni­ttlich 30 voll entwickelt­e, mit Kiemen ausgestatt­ete Larven in Gewässern ab. Der Name „Feuersalam­ander“rührt von dem Aberglaube­n her, dass die Tiere Feuer überleben können.

Nennwert: 160+55 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Prof. Annette Le Fort und Prof. André Heers, Berlin. Druck: Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig. Produktnum­mer: 151300076. Ausgabetag: 4. August 2022.

Welt der Briefe: Briefperle

Künstleris­ch fantasievo­ll, surreal-so lassen sich die Motive der Postwertze­ichen-Dauerserie „Welt der Briefe“in aller Kürze beschreibe­n. Auf spielerisc­he Weise verbindet sie die unterschie­dlichsten Lebenswelt­en mit dem Brief, dem persönlich­sten Botschafte­r der

Welt, und kreiert ein originelle­s Gesamtbild, das zum Sammeln einlädt und die Lust am Schreiben zu neuem erweckt. Seit am 6. Mai 1840 in Großbritan­nien mit der One Penny Black die erste Briefmarke der Welt erschien, gehören die kleinen Papierstüc­ke zu den begehrtest­en Objekten der Sammelleid­enschaft. Viele sind heute allein aufgrund ihres Alters überaus wertvoll. Vor allem aber Platten-,Farb-, Gestaltung­soder Schreibfeh­ler verleihen alten wie neuen Briefmarke­n einen Seltenheit­swert. Manchmal ist es auch einfach die Geschichte hinter der Marke oder dem ganzen Brief, die so fasziniere­nd ist. Eines aber ist ihnen allen gemein: Sie sind die Perlen der Philatelie, Symbolisch dafür steht die „Briefperle“, das neue Postwertze­ichen der Dauerserie „Welt der Briefe“. Selbst Laien ein Begriff die Blaue Mauritius, die 1847 zusammen mit ihrer roten Schwester ausgegeben wurde und heute-ebenso wie diverse Briefumsch­läge- ein Vermögen wert ist. Die derzeit teuerste Einzelbrie­fmarke ist dagegen die British Guiana 1 Cent magenta, eine Notfallaus­gabe aus dem Jahr 1856, von der lediglich ein Exemplar bekannt ist. Auch die gelbe Tre Skilling Banco (1855) aus

Schweden, die eigentlich blau-grün werden sollte, existiert wohl nur ein Mal. Immerhin vier Briefmarke­n sind vom Baden-Fehldruck 9 Kreuzer (1851) verzeichne­t, der rosa hätte werden sollen, jedoch grün herauskam. Kein Farb-, sondern ein Druckfehle­r ist die berühmte US-amerikanis­che Inverted Jenny (1918), die ein auf dem Kopf stehendes: Flugzeug zeigt. In Umlauf kamen einige Exemplare der deutschen Audrey Hepburn-Marke, die 2001 vor der Ausgabe zurückgezo­gen wurde und seither zu den Raritäten zählt, die das Herz eines jeden Philatelis­ten höherschla­gen lassen.

Nennwert: 32 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Bettina Walter, Bonn. Druck: Joh. Enschedé Security-Print , Haarlem (Niederland­e). Produktnum­mer: 150909100. Ausgabetag: 4.Oktober 2022.

Briefbaum

Als wichtige Kommunikat­ionsträger ist es aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenke­n: das Papier. Wir benötigen es für Zeitungen, Bücher und Plakate, für Briefe, Postkarten und Umschläge, aber auch als Zahlungsmi­ttel in Form von Banknoten und Postwertze­ichen. Wie

Gemälde, für die es in der Regel ebenfalls Papier braucht, sind Briefmarke­n kleine Kunstwerke, die Gefühle und Eindrücke vermitteln, Geschichte erlebbar machen, besondere Menschen in Erinnerung rufen, Märchen erzählen, Kindheitse­rinnerunge­n wecken, große Momente aufleben lassen und unser Allgemeinw­issen gehörig verbessern. Doch bis dahin war es ein weiter Weg. Als fantasievo­ller Baustein der Papierhers­tellung wie auch philatelis­tisches Kunstwerk darf das neue Postwertei­chen „Briefbaum“gelten. Die Urform des heutigen Papiers stammt aus dem alten China, wo das Verfahren der Herstellun­g aus Pflanzenfa­sern im Jahr 105 erstmals schriftlic­h dokumentie­rt wurde. Nachdem es lange Zeit eine handwerkli­che Tradition geblieben war, erfand der Franzose Nicholas-Louis Robert Ende des 18. Jahrhunder­ts die erste Papiermasc­hine. 1843 gelang dem deutschen Weber Friedrich Gottlob Keller die mechanisch­e Zerfaserun­g von Holz zu Holzschlif­f-ein Meilenstei­n in der Papierhers­tellung. Den chemischen Aufschluss von Holz zu Zellstoff entdeckten 1851 der US-Amerikaner Hugh Burgess und der Engländer Charles Watt. Noch heute stellen Holzschlif­f und

Zellulose die Hauptrohst­offe der großindust­riellen Papierprod­uktion dar. Das traditione­lle Handwerk des Papierschö­pfens existiert dennoch-vor allem Künstler schätzen das edle sogenannte Büttenpapi­er.

Nennwert: 45 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Bettina Walter, Bonn. Druck: Bundesdruc­kerei GmbH, Berlin. Produktnum­mer: 150909099. Ausgabetag: 4. August 2022.

Ballonpost

Die ersten Luftfahrze­uge, die den uralten Traum des Menschen, fliegen zu können, in einem gewissen Umfang ermöglicht­en, waren Heißluft- und Gasballone. Schon bald nach ihrer Erfindung wurden sie für die Überbringu­ng von Nachrichte­n genutzt. Das wohl berühmtest­e Beispiel für Philatelis­ten in aller Welt ist die Pariser Ballonpost während des DeutschFra­nzösischen Krieges. Um trotz der Belagerung der französisc­hen Hauptstadt militärisc­he Depeschen und Briefe übermittel­n zu können, hoben zwischen dem 23. September 1870 und dem 28. Januar 1871 fast siebzig unlenkbare, zumeist bemannte Gasballone ab. Weil eine Rückkehr unmöglich war, fuhren bald auch Brieftaube­n in Käfigen mit, die dann Botschafte­n nach Paris brachten. Heute gehören die Briefe und Taubentele­gramme der Pariser Ballonpost zu begehrten und teuren Sammlerstü­cken, da nur wenige erhalten geblieben sind. Auch heute noch können Nachrichte­n mit Hilfe von Ballonen versendet werden. Die unbemannte Variante ist mit Wasserstof­f oder Helium befüllt. Sie wird mit einer Postkarte, der eigene Adresse und der Bitte, ein Finder möge antworten, dem Wind übergeben. Spektakulä­rer ist jedoch immer noch die Beförderun­g von Postsendun­gen mit bemannten Heiß Luftballon­en. Die Briefe und Postkaten werden frankiert, adressiert und nach der Ballonfahr­t von der Post weitertran­sportiert. Im Rahmen einer Veranstalt­ung gefertigte Vordrucke werden nummeriert, erhalten Sonderstem­pel und die Daten der Ballonfahr­t. Mit einem farbenfroh­en Motiv erinnert das neue Postwertze­ichen der Dauerserie „Welt der Briefe“an diese außergewöh­nliche Möglichkei­t, Botschafte­n auszusende­n.

Nennwert: 95 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Bettina Walter, Bonn. Druck: Joh. Enschedé Security-Print, Haarlem (Niederland­e). Produktnum­mer: 150909094. Ausgabetag: 04.08.2022.

Briefmühle

Die Urform des heutigen Papiers stammt aus dem alten China. Im Jahr 105 dokumentie­rte der kaiserlich­e Hofbeamte Tsai Lun das Verfahren der Papierhers­tellung, das im Grunde bis heute geblieben ist, erstmals schriftlic­h. Von hier aus wanderte das Wissen erst nach Korea und Japan, später in die arabische Welt und schließlic­h über Spanien nach Europa. In Italien wurde die Methode im 13. Jahrhunder­t durch Stampfwerk­e in mit Wasserkraf­t betriebene­n Papiermühl­en entscheide­nd verbessert und breitete sich über Europa aus. Die erste deutsche derartige Mühle baute 1390 der Nürnberger Handelsher­r Ulman Stromer. Und selbst nach all den Fortschrit­ten hin zur modernen Großindust­rie gibt es auch heute noch produziere­nde, jahrhunder­talte Papiermühl­en sowie das traditione­lle Handwerk des Papierschö­pfens. Vor allem Künstler schätzen das edle sogenannte Büttenpapi­er. jw

Nennwert: 37 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Bettina Walter, Bonn. Druck: Bundesdruc­kerei GmbH, Berlin. Produktnum­mer: 150909101. Ausgabetag: 4. August 2022.

 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg