Luxemburger Wort

Damit „Brill-Kinder“nicht alleine bleiben

Pilotproje­kt „Bildungsla­ndschaft im Brill-Viertel“soll verschiede­ne Angebote verzahnen

- Von Franziska Jäger

Esch/Alzette. Dass das Brill-Viertel eines mit besonderen Bedürfniss­en ist, ist hinlänglic­h bekannt. Die Brillschul­e an der Place de la Résistance ist mit knapp 800 Schülern nicht nur die größte Schule in Luxemburg, sondern auch ein Ort der kulturelle­n Vielfalt. Viele Schüler aus Einwandere­rfamilien lernen hier. Diese Kinder außerhalb des Schulbetri­ebs zu erreichen, sei mitunter eine schwierige Angelegenh­eit, ebenso deren Eltern, erklärt Schul- und Sozialschö­ffe Christian Weis (CSV) im Gespräch mit dem LW. Deshalb habe die Stadt Esch in Zusammenar­beit mit der „UP Foundation“eine Lenkungsgr­uppe

für die Einrichtun­g einer Bildungsla­ndschaft im Stadtteil Brill ins Leben gerufen.

Mit dem Pilotproje­kt Bildungsla­ndschaft sollen verschiede­ne Bildungsei­nrichtunge­n rund um das Brill-Viertel vereint werden. Ziel dieser Initiative sei es, alle Personen und Institutio­nen zusammenzu­bringen, die mit der Förderung oder Begleitung von Kindern und Jugendlich­en betraut sind. „Es geht darum, die Betreuung der Kinder im Brill zu stärken“, ergänzt Emmanuel Cornelius, der gemeinsam mit Daniel Strock und Annick Magermans die Koordinati­on des sozialen Projekts anführt. Vorbild sei unter anderem der Kannersumm­er Wiltz.

„Es ist schwierig, Kinder außerhalb der Schule zu erreichen“, sagt Schul- und Sozialschö­ffe Christian Weis.

Der Grundgedan­ke ist, dass Kinder und Jugendlich­e von verschiede­nen Menschen umgeben sind, die sie fördern, begleiten, betreuen und bilden. Die Bildungsla­ndschaft soll diese Menschen vernetzen, um allen Kindern eine gerechte Chance auf eine umfassende Bildung ermögliche­n zu können. Schule, Eltern, Maison Relais, Vereine, Jugendhäus­er oder Theater: All diese Akteure sollen sich austausche­n. Die Bedürfniss­e der Kinder sollen dabei an erster Stelle stehen. Deshalb sei das Projekt auch partizipat­iv.

„Wir werden die Kinder befragen, was gut für sie ist, wo sie sich gerne aufhalten und das berücksich­tigen“, so Cornelius. „Was sind die Plätze, an denen die Kinder gerne ohne Eltern hingehen?“In diesem Zuge erwähnt Cornelius die Rolle der Spielplätz­e. „Ein Spielplatz muss zugänglich sein, weshalb wir den Schulhof der Brillschul­e in der letzten Woche wieder aufgemacht haben“, ergänzt der Gemeindemi­tarbeiter. Seit Corona war der Schulhof geschlosse­n, nun können sich Kinder wieder auf dem Hinterhof treffen.

Ab der Rentrée sollen Workshops angeboten werden, in denen weitere Ideen gesammelt werden. Auch der Familienta­g am 10. September soll weiteren Input geben. Im Oktober wolle sich die Projektgru­ppe zudem mit der Brillschul­e austausche­n.

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