„Die Limmburger Flöte“als Hörbuch
Norbert Jacques' (1880-1954) satirischer Roman „Die Limmburger Flöte“erschien – nach Auszügen in Luxemburger und Berliner Kulturzeitschriften sowie einem limitierten Privatdruck – in seiner endgültigen Fassung 1929 in Berlin. Er erzählt die Geschichte von Pierre Nocké aus Limmburg, der eines Tages das ihm angeborene Talent entdeckt, nach üppigen Mahlzeiten kunstvolle Melodien, bis hin zur Karikierung nationaler Attribute, auf einer Flöte zu blasen, die er sich, so der Untertitel, „nicht erst zu kaufen brauchte“.
Das Werk des schon früh nach Deutschland übergesiedelten und zu Luxemburg ein oft gespanntes Verhältnis unterhaltenden Autors Norbert Jacques gehört zu den umstrittensten der Luxemburger Literatur. War es „eine auf den ersten Blick zwar etwas derb anmutende, in Wirklichkeit jedoch nicht unliebenswürdige Satire“, wie der „Courrier littéraire“1929 schrieb, oder doch eher „als eine blutige Injurie für die Luxemburger gedacht“, wie Batty Weber im gleichen Jahr meinte? Das nationale Literaturarchiv hat nun „Die Limmburger Flöte. Ein pantagruelischer Roman“als Hörbuch im MP3-Format, gelesen von Steve Karier, herausgebracht, es soll einem heutigen Publikum erlauben, sich aus der historischen Distanz eine Meinung zu bilden, so das Centre National de Littérature in einer Mitteilung. C.
Norbert Jacques, „Die Limmburger Flöte“, gelesen von Steve Karier, CNL, Spieldauer 2 Stunden 50 Minuten, 20 Euro.