Zwillingsbrüder mit eigenem Fanclub
Die Volleyball-Nationalspieler Simao und Samuel Novais genießen die Duelle mit Portugal
Eine Sensation war von Luxemburgs Volleyballmännern vor der EM-Qualifikationspartie gegen den Favoriten aus Portugal nicht zu erwarten. Für zwei 22-jährige Zwillingsbrüder war das Spiel am Samstagabend in der Coque trotzdem etwas ganz Besonderes.
Simao Novais stand beim 0:3 (17:25, 16:25, 20:25) gegen die Portugiesen in der Startformation, Samuel Novais betrat das Feld im zweiten Satz. Für das Duo war es der zweite Höhepunkt innerhalb kurzer Zeit. Beim 0:3 im Hinspiel drei Tage zuvor im portugiesischen Povoa de Varzim hatten die beiden Strassener einen eigenen, kleinen Fanclub dabei. „Der Fanclub ist dann aber in Portugal geblieben, doch es waren auch am Samstag viele Bekannte und Verwandte beim Spiel, die portugiesische Wurzeln haben, aber uns unterstützten“, berichtet Samuel.
Es hat sich gut angefühlt, gegen das Land anzutreten, aus dem man stammt. Simao Novais
Er und Bruder Simao haben das Duell genossen. „Es hat sich gut angefühlt, gegen das Land anzutreten, aus dem man stammt. Wir wussten, dass Portugal stärker ist, doch wir haben uns gut aus der Affäre gezogen und leidenschaftlich gespielt. Unser Gegner war über weite Strecken das bessere Team, wir haben uns im letzten Satz allerdings 20 Punkte erspielt“, so Simao Novais.
Im ersten Durchgang hielten die Luxemburger in Kirchberg lange gut mit, kamen auf 16:17 heran, mussten dem Gegner den Satzgewinn dennoch überlassen. „Wir lagen zeitweise sogar mit zwei Punkten vorn. Für mich war es schön, dass ich einen Punkt erzielen konnte“, freute sich Simao über eine „insgesamt gute Teamleistung“.
Nach dem 17:25 erwischte Luxemburg im zweiten Satz einen Blitzstart, zog mit 3:0 davon, ehe die physisch und technisch starken Gäste den zweiten Satz mit 25:16 gewannen. „Da hat uns die nötige Konzentration gefehlt“, analysierte Samuel Novais. Im dritten Satz mussten sich die Luxemburger nur knapp mit 20:25 geschlagen geben. „Portugal war zwar insgesamt präziser in den Angriffen, doch zum Schluss haben wir uns noch einmal gesteigert“, stellte Simao fest.
Heimspiel gegen Island
Für die beiden Luxemburger mit portugiesischen Wurzeln geht es bereits morgen (19 Uhr) weiter, wenn Island in der Coque zu Gast ist. „Wir trauen uns zu, Island ein weiteres Mal zu schlagen“, möchte Samuel die Anspannung vor dem Spiel hochhalten. Das Hinspiel hatten er und seine Teamkollegen am 7. August auswärts mit 3:0 gewonnen.
Nach dem Duell mit Portugal teilt Steve Weber die Meinung der
Novais-Brüder. „Am Anfang haben wir hervorragend mitgehalten und insgesamt eine gute Leistung gezeigt. Es geht darum, uns stetig zu verbessern und eine Entwicklung erkennen zu lassen.“
Der 25-jährige Außenangreifer ist vor der nächsten Aufgabe der Luxemburger optimistisch: „Leider hat es nicht zum Satzgewinn gereicht, doch wir können zufrieden sein. Wenn wir so gegen Island spielen und noch etwas konzentrierter sind, gewinnen wir wieder 3:0.“