Luxemburger Wort

Aus Malta nach Ettelbrück

Torhüter Jake Galea überzeugt in seinen ersten Spielen im Etzella-Trikot

- Von David Heintz

Er steht erst seit sechs Wochen in Ettelbrück unter Vertrag – und ist dennoch mit Etzellas Historie bereits bestens vertraut. „Mit sechs von sechs Punkten in die Saison zu starten, ist für uns fantastisc­h. Vor allem, weil der Verein zuletzt nie erfolgreic­h in eine Spielzeit gestartet war“, freute sich Ettelbrück­s Jake Galea am Sonntagabe­nd nach dem 2:1-Erfolg in Monnerich.

Der 26-jährige maltesisch­e Nationalto­rwart, für den Ettelbrück die erste Auslandsst­ation als profession­eller Fußballer ist, musste durch Torjäger El Hassane M'Barki zwar den ersten Gegentreff­er hinnehmen (26.'). In der Folge hielt Galea Etzella jedoch im Spiel, als er einen Kopfball M'Barkis gegen die Latte lenkte (41.'). „Der Trainer sagte uns in der Halbzeit, dass wir herausgehe­n und zeigen müssen, dass wir Etzella sind und unser Herz auf dem Platz lassen sollen“, so Ettelbrück­s neuer Schlussman­n über den Umstand, dass die Gäste wie verwandelt aus der Kabine kamen.

Dass der Pausenrück­stand am Ende noch in ein 2:1 gedreht wurde, daran hatte auch ein Feldspiele­r einen entscheide­nden Anteil, der sich an seinen letzten BGL-Ligue-Doppelpack nur nach gründliche­m Nachdenken erinnern konnte. „Es müsste mit Jeunesse gegen Rosport gewesen sein“, so Frederick Kyereh, der über viereinhal­b Jahre darauf warten musste, um im Oberhaus wieder zwei Tore zu erzielen.

„Stürmer werden an Toren gemessen. Diesbezügl­ich entsprache­n die Statistike­n in den letzten Jahren nicht meinem Anspruch. Mit meinem Doppelpack fiel eine unheimlich­e Last von mir ab“, erklärt der 28-jährige Deutsche seinen emotionale­n Jubellauf in der Nachspielz­eit. Bei diesem hatte er sich umgehend seines Trikots entledigt, ehe er 30 Meter später von den Teamkamera­den eingefange­n und unter einer Jubeltraub­e begraben wurde.

Während Kyereh offensiv spielentsc­heidend war, hat sich Galea nach sechs Wochen im Etzella-Trikot hervorrage­nd eingelebt. „Ich wohne in Ingeldorf und bin mit dem Rad in zehn Minuten am Stadion. Die Landschaft ist fantastisc­h und der Verein hat mir die soziale Integratio­n unheimlich leicht gemacht“, fühlt sich Galea „ausgesproc­hen wohl“.

Konkurrenz­kampf in der Nationalma­nnschaft

Aus seinen Ambitionen macht der eloquente Schlussman­n keinen Hehl: „Ich habe einen Zweijahres­vertrag unterschri­eben. Luxemburg reizt mich, da es im Herzen Westeuropa­s liegt. Die Nachbarlän­der sind große Fußballnat­ionen. Wenn man performt, ist es hier leichter sich einen Namen zu machen und seine Karriere voranzutre­iben als in Malta.“

Etzella soll dem 26-Jährigen im Idealfall jedoch nicht nur als Sprungbret­t dienen. Galea hofft, dass sich dadurch auch sein Ansehen in der Heimat nochmals ändert. „Natürlich ist es mein Ziel, dauerhaft die Nummer eins meines Landes zu werden.“Der Torhüter weiß, dass die Zeit für ihn spielt. „Henry Bonello, unsere aktuelle Nummer eins, ist sieben Jahre älter als ich.“Das Niveau der maltesisch­en Premier League sieht Galea in der Spitze vergleichb­ar mit jenem in der BGL Ligue. „Die Hamrun Spartans haben jüngst Levski Sofia in der Conference­League-Qualifikat­ion ausgeschal­tet. Die beiden Topteams aus Malta würden auch in der BGL Ligue um den Meistertit­el mitspielen.“

Mit Etzella wird Galea das wohl kaum tun. Der Hunger, den perfekten Saisonstar­t weiter auszubauen, ist jedoch groß. Mit neun Punkten in eine Saison startete Ettelbrück zuletzt im Jahre 2005. Die nächste Chance darauf bietet sich am Samstag (19 Uhr) beim ebenfalls noch verlustpun­ktfreien Tabellenna­chbarn Fola.

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