Aus Malta nach Ettelbrück
Torhüter Jake Galea überzeugt in seinen ersten Spielen im Etzella-Trikot
Er steht erst seit sechs Wochen in Ettelbrück unter Vertrag – und ist dennoch mit Etzellas Historie bereits bestens vertraut. „Mit sechs von sechs Punkten in die Saison zu starten, ist für uns fantastisch. Vor allem, weil der Verein zuletzt nie erfolgreich in eine Spielzeit gestartet war“, freute sich Ettelbrücks Jake Galea am Sonntagabend nach dem 2:1-Erfolg in Monnerich.
Der 26-jährige maltesische Nationaltorwart, für den Ettelbrück die erste Auslandsstation als professioneller Fußballer ist, musste durch Torjäger El Hassane M'Barki zwar den ersten Gegentreffer hinnehmen (26.'). In der Folge hielt Galea Etzella jedoch im Spiel, als er einen Kopfball M'Barkis gegen die Latte lenkte (41.'). „Der Trainer sagte uns in der Halbzeit, dass wir herausgehen und zeigen müssen, dass wir Etzella sind und unser Herz auf dem Platz lassen sollen“, so Ettelbrücks neuer Schlussmann über den Umstand, dass die Gäste wie verwandelt aus der Kabine kamen.
Dass der Pausenrückstand am Ende noch in ein 2:1 gedreht wurde, daran hatte auch ein Feldspieler einen entscheidenden Anteil, der sich an seinen letzten BGL-Ligue-Doppelpack nur nach gründlichem Nachdenken erinnern konnte. „Es müsste mit Jeunesse gegen Rosport gewesen sein“, so Frederick Kyereh, der über viereinhalb Jahre darauf warten musste, um im Oberhaus wieder zwei Tore zu erzielen.
„Stürmer werden an Toren gemessen. Diesbezüglich entsprachen die Statistiken in den letzten Jahren nicht meinem Anspruch. Mit meinem Doppelpack fiel eine unheimliche Last von mir ab“, erklärt der 28-jährige Deutsche seinen emotionalen Jubellauf in der Nachspielzeit. Bei diesem hatte er sich umgehend seines Trikots entledigt, ehe er 30 Meter später von den Teamkameraden eingefangen und unter einer Jubeltraube begraben wurde.
Während Kyereh offensiv spielentscheidend war, hat sich Galea nach sechs Wochen im Etzella-Trikot hervorragend eingelebt. „Ich wohne in Ingeldorf und bin mit dem Rad in zehn Minuten am Stadion. Die Landschaft ist fantastisch und der Verein hat mir die soziale Integration unheimlich leicht gemacht“, fühlt sich Galea „ausgesprochen wohl“.
Konkurrenzkampf in der Nationalmannschaft
Aus seinen Ambitionen macht der eloquente Schlussmann keinen Hehl: „Ich habe einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Luxemburg reizt mich, da es im Herzen Westeuropas liegt. Die Nachbarländer sind große Fußballnationen. Wenn man performt, ist es hier leichter sich einen Namen zu machen und seine Karriere voranzutreiben als in Malta.“
Etzella soll dem 26-Jährigen im Idealfall jedoch nicht nur als Sprungbrett dienen. Galea hofft, dass sich dadurch auch sein Ansehen in der Heimat nochmals ändert. „Natürlich ist es mein Ziel, dauerhaft die Nummer eins meines Landes zu werden.“Der Torhüter weiß, dass die Zeit für ihn spielt. „Henry Bonello, unsere aktuelle Nummer eins, ist sieben Jahre älter als ich.“Das Niveau der maltesischen Premier League sieht Galea in der Spitze vergleichbar mit jenem in der BGL Ligue. „Die Hamrun Spartans haben jüngst Levski Sofia in der ConferenceLeague-Qualifikation ausgeschaltet. Die beiden Topteams aus Malta würden auch in der BGL Ligue um den Meistertitel mitspielen.“
Mit Etzella wird Galea das wohl kaum tun. Der Hunger, den perfekten Saisonstart weiter auszubauen, ist jedoch groß. Mit neun Punkten in eine Saison startete Ettelbrück zuletzt im Jahre 2005. Die nächste Chance darauf bietet sich am Samstag (19 Uhr) beim ebenfalls noch verlustpunktfreien Tabellennachbarn Fola.