Schlichtheit mit Farbtupfern
Simple, graue Bauten treffen auf buntes Graffiti
Minimalistische Architektur, an den Bauhausstil erinnernd, und auffallende Graffiti-Kunst prägen das Stadtbild Kaunas’. Eine baltische Stadt, die bis 1990 ebenfalls unter der Einflussnahme der Sowjetunion litt. Heute zeichnet sich die diesjährige Europäische Kulturstadt insbesondere durch simple und schlichte Bauten wie das Militärmuseum aus. Dieses befindet sich im gleichen Gebäude wie das Nationale Kunstmuseum, in dem gerade die kriegskritische Sammlung „Slava Ukraini“zu sehen ist.
Die Eingänge beider Museen sind auf verschiedenen Seiten angelegt und unterscheiden sich enorm in ihren architektonischen Merkmalen. Während eine kronenförmige Rundung aus der Vorderseite des Kunstmuseums herausragt, kommt der Eingang des Militärmuseums recht eckig und unscheinbar daher. Farbenfrohe Akzente setzt dafür unter anderem der Street Artist Vytenis Jakas. Hier ein rosa Elefant, dort ein herausragender Tentakel – dass Graffiti weitaus mehr als bloße Schmiererei ist, kommt in Kaunas noch einmal besonders zur Geltung.
„Slava Ukraini“im Kunstmuseum.
Die Yard Gallery entpuppt sich hierbei als ein ganz besonders Stadt-Highlight: In einem kleinen Hinterhof mehrerer Wohnungen, lässt sich gleich eine ganze Reihe von Kunstwerken entdecken. Ein Wechselspiel entsteht: Auf der einen Seite steht ein blaues Haus. Es ist mit kleinen, rechteckigen Spiegeln bedeckt. Auf der anderen Seite erblickt man gelbe Fensterläden, zwischen denen sich ein aufgemaltes Fenster mit einer Katze befindet.