Luxemburger Wort

„Eigentlich bin ich in der Form meines Lebens“

Bei seinem EM-Rennen über 1 500 m hat Charel Grethen Pech, verzockt sich aber auch ein bisschen

- Von Jan Morawski (München)

In der letzten Kurve sah noch alles gut aus. Charel Grethen lief an zweiter Position, vor ihm nur der Brite Jake Heyward. Doch auf der Zielgerade­n rollte das Feld wie eine Flutwelle über die beiden hinweg. Grethen brach ein und musste nicht nur den späteren Sieger Jakob Ingebrigts­en aus Norwegen passieren lassen.

Obwohl Grethen lächelte, war seine Enttäuschu­ng riesig. Nachdem er vor einem Monat bei der Weltmeiste­rschaft in Eugene (USA) bereits das Finale verpasst hatte, musste er sich nun bei der EM in München erneut vorzeitig geschlagen geben. „Das ist schade, weil ich mich eigentlich in der Form meines Lebens befinde.“

Das Lächeln bleibt

Diese Aussage überrascht vor allem vor dem Hintergrun­d, dass Grethen bei seinem olympische­n Halbfinale die ganze Nation begeistert hatte. „Ich weiß, dass ich jetzt im Moment noch ein bisschen besser drauf bin als im vergangene­n Jahr in Tokio. Deshalb ist es besonders bitter, wenn es dann nicht reicht“, sagt Grethen.

Hinzu kommt, dass Grethen genau der richtige Läufer für ein Finale ist. „Das kommt mir entgegen. Aber dafür muss man eben die erste Runde überstehen“, legt Grethen den Finger in die eigene Wunde – und lächelt erneut.

Somit findet der morgige Endlauf ohne Luxemburge­r Beteiligun­g statt. Ob Titelverte­idiger Ingebrigts­en dann zulassen wird, dass das Rennen erneut so langsam ist, darf bezweifelt werden.

Ich weiß, dass ich im Moment noch ein bisschen besser drauf bin als im vergangene­n Jahr in Tokio. Charel Grethen

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