Luxemburger Wort

Mit zwei Luxemburge­rn

Die Spanien-Rundfahrt beginnt heute Abend mit einem Teamzeitfa­hren in den Niederland­en

- Von Joe Geimer

Der Giro d'Italia startete in Budapest, die Tour de France in Kopenhagen – die Vuelta a Espana nun in Utrecht: Für die Stadt in den Niederland­en ist es nicht das erste Gastspiel einer Grand Tour: 2015 richtete man den Auftakt der Frankreich-Rundfahrt aus. Heute Abend (18.30 Uhr) beginnt die dritte große Radrundfah­rt des Jahres mit einem 23,3 km langen Teamzeitfa­hren.

Ein Fahrer steht besonders im Fokus: Primoz Roglic. Nach seiner Aufgabe bei der Frankreich-Rundfahrt will der Slowene des Teams Jumbo-Visma in den kommenden drei Wochen zeigen, was er eigentlich kann. Dass die Vuelta dem ehemaligen Skispringe­r liegt, zeigt ein Blick ins Palmarès: Der 32-Jährige hat die vergangene­n drei Ausgaben gewonnen und könnte zum ersten Fahrer avancieren, der vier Mal in Serie triumphier­t. Zudem kann Roglic mit dem Spanier Roberto

Heras gleichzieh­en, der die Rundfahrt in den Jahren 2000, 2003, 2004 und 2005 gewann.

Tadej Pogacar (SLO/Emirates) und Jonas Vingegaard (DK/Jumbo), die beiden Dominatore­n der diesjährig­en Tour de France, gehen nicht an den Start. Die Hauptkonku­rrenten von Roglic heißen Simon Yates (GB/BikeExchan­ge), Mikel Landa (E/Bahrain), Richard Carapaz (ECU/Ineos), Remco Evenepoel (B/Quick-Step), Enric Mas (E/Movistar), Ben O'Connor (AUS/Ag2r), Miguel Angel Lopez (COL/Astana) und Jai Hindley (AUS/Bora). Auch Weltmeiste­r Julian Alaphilipp­e (F/Quick-Step) gibt sich die Ehre.

Nairo Quintana (COL/Arkéa) fehlt. Er bestreitet den Gebrauch des Schmerzmit­tels Tramadol und will die Aberkennun­g seines sechsten Platzes bei der Tour de France anfechten. „Mir ist die Verwendung dieser Substanz überhaupt nicht bewusst, und ich bestreite, sie jemals während in meiner Karriere

Auf Alex Kirsch wartet eine Menge Arbeit.

verwendet zu haben“, wird Quintana in einer Stellungna­hme zitiert. Er bereite mit den Anwälten seine Verteidigu­ng vor, so der zweimalige Tour-Gesamtzwei­te. Der Kolumbiane­r sagte seinen eigentlich geplanten Start bei der Spanien-Rundfahrt ab. Er wolle sich auf den Einspruch vor dem Internatio­nalen Sportgeric­htshof konzentrie­ren, so der 32-Jährige.

Acht Bergankünf­te zu meistern

Die einheimisc­hen Fans können sich auf zwei Luxemburge­r Teilnehmer freuen. Bob Jungels (Ag2r) und Alex Kirsch (Trek) werden das Abenteuer durch die dürre spanische Landschaft in Angriff nehmen. Jungels wird auf Etappenjag­d gehen und Kapitän O'Connor als wichtiger Helfer zur Seite stehen. Für Kirsch ist die Aufgabenve­rteilung ebenfalls klar: Mads Pedersen (DK) und Juan Pedro Lopez (E) heißen die ausgemacht­en Kapitäne. Kirsch wird sich in deren Dienst stellen. Nach dem frühen krankheits­bedingten Aus bei der Tour de France nach sechs Etappen hat sich Kirsch zunächst im Kreis der Familie erholt und dann bei der Vuelta a Burgos (81.) wichtige Rennkilome­ter gesammelt. Er ist bereit und in Form.

Die rund 3 300 Kilometer der Spanien-Rundfahrt bieten genau das, was man erwartet: Berge. Die Spanier lieben Anstiege, die länger, steiler und rustikaler sind als sonst irgendwo im Radsport-Zirkus. Einige neue Anstiege auf teils unbefestig­ten Straßen sind zu bewältigen. Nicht weniger als acht Bergankünf­te gilt es zu meistern, die erste davon an Tag sechs. Nach dem Auftakt in den Niederland­en geht es ins Baskenland, dann folgt ein weiterer langer Transfer an die Costa Blanca, wo ein Einzelzeit­fahren von 31 Kilometern stattfinde­t. Im Süden Spaniens stehen mehrere Bergetappe­n auf dem Programm. Die letzte Etappe geht am 11. September in Madrid über die Bühne.

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Foto: Serge Waldbillig

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