Immer wieder dieselbe Leier
Heinz Strunks „Ein Sommer in Niendorf“kommt mit wenig Spannung und Tiefgang daher
Wer ein Buch als „eine Art norddeutsches ,Tod in Venedig‘“ankündigt, der setzt nicht nur sprachlich und inhaltlich die eigene Messlatte sehr hoch, sondern schraubt auch an den Erwartungen der Leserinnen und Leser. Dabei kann Heinz Strunks neuer Roman „Ein Sommer in Niendorf“dem Klassiker von Thomas Mann bei weitem nicht das Wasser reichen.
des Romans recht flach. Abgesehen von Roths Alkoholeskapaden, einer sich unerwartet anbahnenden ,Liebesgeschichte‘ – wenn bei Roth überhaupt von Liebe die Rede sein kann -, passiert auf diesen 240 Seiten erstaunlich wenig.
Lesenswert, aber kein Muss
Doch nicht nur das Storytelling bleibt vergleichsweise flach, auch sonst hat Strunks Text sehr wenig Tiefgang zu bieten und verharrt an der Oberfläche der aufgegriffenen Themen. Einzig Roths triebhafte Persönlichkeit wird erschreckend explizit beschrieben; etwa wenn er die Kellnerin Savina im Brimborium – eines seiner Stammlokale in Niendorf – auf anstößige Art und Weise anschmachtet. Dabei erhält Strunks Leserschaft einen genauen Einblick in die perversen Gedankengänge des Helden.
„Ein Sommer in Niendorf“ist durchaus leichte Kost, die dank Strunks einzigartig lakonisch-ironischem Schreibstil sicherlich lesenswerte Aspekte an den Tag legt, stellenweise sogar für Lacher sorgt. Wirklich etwas verpassen, tut allerdings nicht, wenn man das Buch einfach beiseite lässt.