Drama ohne Handschlag
Tischtennisspielerin Ni Xia Lian verliert Nervenkrimi
Das bislang spannendste Spiel bei der Tischtennis-EM geht auf das luxemburgische Konto. Insgesamt fast eine Stunde lang lieferten sich Ni Xia Lian (Weltranglistenposition: 40) und die Rumänin Bernadette Szocs (32) gestern ein Duell um das Viertelfinale.
Nach ihrem verwandelten Matchball zum 4:3 schlug Szocs die Hände vors Gesicht und fiel auf die Knie. Sie schrie und weinte, einen Handschlag zwischen den beiden Kontrahentinnen gab es nicht. Die unterlegene Ni bedankte sich bei den Schiedsrichtern und stapfte sichtlich bedient aus der Box.
Matchbälle auf beiden Seiten
Dabei hatte die Partie in der Münchner Rudi-Sedlmayer-Halle für die 59 Jahre alte Luxemburgerin mehr als vielversprechend begonnen. Nach einer Machtdemonstration in Satz eins (11:0) sicherte sich die gebürtige Chinesin auch die Durchgänge zwei und drei (18:16, 11:9).
Doch nach und nach kam Szocs immer besser mit dem ungewöhnlichen Spiel ihrer Gegnerin klar und kämpfte sich zurück (11:8, 11:8,
Ni Xia Lian ärgert sich über die knappe Niederlage.
11:7). Nachdem Ni im entscheidenden Satz drei Matchbälle abgewehrt hatte, ging das Match in die Verlängerung. Nach weiteren Matchbällen auf beiden Seiten war es schließlich Szocs, die jubeln durfte (16:14).
Trotz aller Enttäuschung ist das Erreichen des Achtelfinals im Einzel für die FLTT-Spielerin ein gutes Ergebnis. Nach dem dritten Platz im Doppel mit Sarah De Nutte hat Ni ohnehin eine EM-Medaille im Gepäck. jan