In kleinen Schritten zum Studentewee
Die Frage, wann die Fahrradverbindung zwischen Esch und Belval in Betrieb geht, bleibt spannend
Esch/Alzette. Im vergangenen Juli wurde der symbolische erste Spatenstich für ein Bauwerk vorgenommen, das mit großer Neugierde erwartet wird: der Fahrradweg zwischen Esch und Belval, einem Teilstück der Piste cyclable PC8, im Volksmund auch als „Studentewee“bekannt.
Das Vorzeigeprojekt hätte ursprünglich rechtzeitig für das Kulturjahr 2022 fertig sein sollen und hätte eine zusätzliche Attraktion dargestellt. Doch es kam anders. Wegen langwieriger Verhandlungen mit ArcelorMittal, über dessen Gelände der Weg größtenteils verläuft, zögerte sich der Baubeginn hinaus. In der Zwischenzeit haben die Arbeiten jedoch Fortschritte gemacht.
Der Startpunkt befindet sich in Esch am Wendehammer in der Rue Henry Bessemer. Dort wurde ein Durchbruch durch den bewachsenen Schutzwall ausgebaggert, um den Zugang zum Kreisel herzustellen.
Auf der anderen Seite des Kreisverkehrs geht es auf der linken Seite der Straße „An der Schmelz“am Autohaus Losch vorbei. Die Bodenarbeiten sind weit fortgeschritten. Das Gleiche gilt für den darauffolgenden Abschnitt.
Um die Eisenbahnschienen zu unterqueren, die zur Ausziehbrücke führen, ist eine neue Unterführung neben der bestehenden Werkstraße gebaut worden. Das OA1498 (Ouvrage d’Art) genannte Bauwerk ist in den letzten Wochen durchstochen worden, sodass die zukünftige Wegführung dieses ersten Abschnitts deutlich erkennbar ist.
15 knallgelbe Stützen für die Promenade
Auch auf der Seite von Belval hat sich so manches getan. Das 1 200 Meter lange Viadukt (OA 1499) ist im Rohbau zu mehr als der Hälfte fertiggestellt. Auf dem Teilstück „Promenade“stehen die 15 knallgelben Stahlstützen. Die Platten, die dort die Fahrbahn aufnehmen werden, sind fast auf der gesamten Länge angebracht. Hier werden sich die Radfahrer und Fußgänger in 7,50 Metern Höhe auf Augenhöhe mit den Baumkronen bewegen. Dieses Teilstück wird an drei Stellen verbreitert. An diesen sogenannten „Placette“werden Ruhebänke aufgestellt. Auf dem „Schmelz“genannten Abschnitt wird die Fahrbahn hingegen auf grauen Betonpfeilern ruhen. Derzeit werden die Fahrbahnplatten in der Kurve angebracht, um den Anschluss an die Rampe herzustellen, die hinter dem nationalen Archiv entsteht. Bei der Avenue des Sidérurgistes endet der Abschnitt.
Neben dem Bürohochhaus ist ein Aufzug vorgesehen sowie ein Wasserspiegel, um eine separate gestalterische Note zu setzen. Die Außenhülle, die sowohl den Aufzug aufnehmen als auch die Plattform für die Radfahrer und Fußgänger stützen wird, ist schon gut zu erkennen.
Wo allerdings noch etliches an Arbeit hineingesteckt werden muss, ist der Abschnitt, der im Projekt „Allee“genannt wird. Er stellt die Verbindung her zwischen dem ersten Teilstück in Esch und der sogenannten Promenade. Dort sind zwei Wege vorgesehen, um den Höhenunterschied zu bewältigen, einer ist für die Radfahrer, einer für die Fußgänger. Bepflanzungen mit Sträuchern und Bäumen sollen diesem Teilstück das Aussehen eines Parks verleihen.
Im Staatsbudget sind dieses Jahr für das Projekt, das eine Gesamtlänge von rund 1,9 Kilometern umfasst, Ausgaben in Höhe von 39,8 Millionen Euro vorgesehen.
Mögliche Inbetriebnahme in diesem Jahr
Entsprechend den Unterlagen der öffentlichen Ausschreibung wäre die Inbetriebnahme im Frühsommer 2023 vorgesehen, der offizielle Zeitplan geht jedoch davon aus, dass der Weg bereits Ende dieses Jahres fertiggestellt sein soll.