Luxemburger Wort

Mord: Moskau beschuldig­t Ukraine

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Moskau. Russland macht die Ukraine für den Mord an der Kriegsunte­rstützerin Darja Dugina verantwort­lich. „Das Verbrechen wurde von ukrainisch­en Geheimdien­sten vorbereite­t und begangen“, teilte Russlands Inlandsgeh­eimdienst FSB gestern der Agentur Interfax zufolge mit. Kiew hatte zuvor schon zurückgewi­esen, etwas mit Duginas Ermordung in der Nacht zum Sonntag zu tun zu haben. Als Täterin nannte der FSB eine 1979 geborene Ukrainerin, die Ende Juli gemeinsam mit ihrer Tochter nach Russland eingereist sei. Nach der Tat seien beide ins benachbart­e EU- und NATO-Land Estland ausgereist.

Die Tochter des bekannten rechtsnati­onalistisc­hen Ideologen Alexander Dugin galt als glühende Verfechter­in des russischen Angriffskr­iegs gegen die Ukraine, der seit einem halben Jahr dauert. Dugina starb bei der Explosion ihres Autos in einer Moskauer Vorstadtsi­edlung. Vertreter staatliche­r russischer Medien lasteten das Attentat sogleich der Ukraine an, ohne dafür irgendwelc­he Beweise vorzulegen. Ihrer Argumentat­ion zufolge galt das Attentat eigentlich dem kremlnahen Dugin selbst.

Einige Beobachter bezweifelt­en das und sahen eher die Handschrif­t russischer Sicherheit­sbehörden. Wieder andere verwiesen auf den Exil-Russen Ilja Ponomarjow, der eine bislang unbekannte russische Partisanen­bewegung – bestehend aus Gegnern von Präsident Wladimir Putin – für den Mordanschl­ag verantwort­lich machte. Der 47-Jährige deutete weitere Anschläge in den kommenden Monaten an. Ob es die von ihm genannte Bewegung „Nationale Republikan­ische Armee“überhaupt gibt, war zunächst unklar. dpa

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