Ministerium umwirbt Kandidatinnen
Mehrere Kampagnen sollen Frauen für die Gemeindewahlen begeistern
Luxemburg. Bei den Gemeindewahlen im Juni kommenden Jahres soll die Parität zwischen Männern und Frauen ein möglichst hohes Niveau erreichen. 2017 war dem noch anders. Damals handelte es sich bei der großen Mehrheit der Kandidaten um Männer. Die Frauen machten einen Anteil von lediglich 35,78 Prozent aus. Auch bei den Ergebnissen machte sich die Ungleichheit bemerkbar: Den Zahlen des Conseil national des femmes du Luxemburg von März 2021 zufolge standen zu diesem Zeitpunkt lediglich in 13 der 102 Gemeinden Bürgermeisterinnen an der Spitze. Von 226 Schöffenposten wurden deren nur 41 von Frauen bekleidet.
Eine Kampagne in den sozialen Medien, in denen politisch engagierte Frauen in kurzen Videoclips und Statements über ihre Erfahrungen berichten, soll nun Abhilfe schaffen und Frauen motivieren, ihrem Beispiel nachzugehen. Wie Taina Bofferding (LSAP), Innenministerin
und Ministerin für Chancengleichheit in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Frage der Grünen-Abgeordneten Jessie Thill erklärt, hatten zum 8. August 57 Politikerinnen eingewilligt, an der Kampagne, die auf Facebook und Instagram veröffentlicht wird, teilzunehmen.
Weiter betont die Ministerin, dass die politischen Parteien ermutigt worden seien, in jenen Gemeinden, in denen nach Listen gewählt wird, bei den Kandidaten ein
Bei den kommenden Gemeindewahlen sollen viele Kandidatinnen auf den Listen stehen.
Quota von 40 Prozent per Geschlecht einzuhalten. Zudem solle die Sichtbarkeit der Kandidatinnen gestärkt werden. In den einwohnerschwächeren Gemeinden, in denen nicht nach Listen gewählt wird, werde zur Mixität unter den Kandidaten ermutigt.
Um Chancengleichheit zu garantieren, habe sich das zuständige Ministerium mit den Parteien ausgetauscht und neben der Kampagne in den sozialen Medien noch weitere Initiativen ins Leben gerufen. So soll es in der Woche des 10. Oktober in den Gemeinden zu Tagen der offenen Tür kommen, an denen Interessierte einen Einblick in das Gemeindegeschehen bekommen.
Seit Mai wurden politischen Entscheidungsträger bereits Weiterbildungen zum Thema Rekrutierung von Kandidatinnen angeboten. Weitere Schulungen sollen sich Ende des Jahres an Frauen richten, die als Kandidatinnen an den Gemeindewahlen teilnehmen wollen. SH